Detlef Scheele ist der neue Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA). Unter anderem möchte er sich besser um die 50-jährigen Langzeitarbeitslosen kümmern. Ein guter Vorsatz, so der Deutsche Schutzverband gegen Diskriminierung e. V. (DSD).
Detlef Scheele ist der neue und ganz Deutschland ist voller Hoffnung, dass er das marode Agenda 2010-System in der einen oder anderen Weise reformiert. Seine ersten Äußerungen machen Mut. Scheele kommentierte die Idee des SPD-Kanzlerkandidaten Schulz?, das Arbeitslosengeld zu verlängern, wenn der Betroffene an einer Qualifizierungsmaßnahme teilnimmt, dass es richtig sei, den Fokus auf Weiterbildung zu richten. Allerdings sei die Aufgabe der BA, die Menschen so schnell wie möglich wieder in Arbeit zu bringen.
Der Geschäftsführer des DSD (www.mehr-hartz4.net), Uwe Hoffmann, sieht die Äußerung Scheeles als guten Ansatz: ?Wir müssen immer wieder feststellen, dass viele dieser so genannten Qualifizierungsmaßnahmen den Betroffenen wirklich nichts bringen. Sie dienen nur der Statistikkorrektur und die einzigen, die davon wirklich etwas haben, sind die Trägervereine, die diese Maßnahmen oft sehr halbherzig durchführen.?
Der neue BA-Chef möchte auch die Kontaktdichte erhöhen und möchte den sanften Druck auf Langzeitarbeitslose erhöhen. Menschen, die von Hartz-IV-Leistungen leben, bräuchten mehr Aufmerksamkeit, so Scheele. ?Mehr Aufmerksamkeit bräuchten Hartz-IV-Empfänger vor allem bei den Politikern. Auch außerhalb des Wahlkampfs? sagt Hoffmann.
Auch wenn Scheele Reformbedarf bei der Agenda 2010 sieht, spricht er sich jedoch gegen eine Rückabwicklung der Arbeitsmarktreformen aus. Detlef Scheele warnt davor und beurteilt die Pläne des Kanzlerkandidaten Schulz? für ein neues Arbeitslosengeld Q sehr zurückhalten.