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DEBRIV: Mehr Strom aus weniger Braunkohle / Erfolgreiche Jahresbilanz
des Wirtschaftszweiges / Einsatz der wichtigsten heimischen
Energieressource wird immer effizienter / Mehr Technologieoffenheit
gewünscht
13.01.2011 / 13:54
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Mehr Strom aus weniger Braunkohle
Erfolgreiche Jahresbilanz des Wirtschaftszweiges / Einsatz der wichtigsten
heimischen Energieressource wird immer effizienter / Mehr
Technologieoffenheit gewünscht
Köln (13.01.2011) – Jede vierte Kilowattstunde Strom in Deutschland stammte
2010 erneut aus Braunkohle. Mit einem leichten Anstieg der Produktion auf
147 Milliarden Kilowattstunden hatten die deutschen Braunkohlenkraftwerke
nicht nur Teil am konjunkturbedingten Zuwachs des Stromverbrauchs, sondern
konnten ihren Beitrag zur Sicherheit der Stromversorgung weiter festigen.
Auch 2010 war Braunkohle die wichtigste Verstromungsenergie in Deutschland.
Im vergangenen Jahr nahm die Stromerzeugung aus Braunkohle nicht nur zu,
sie wurde erneut effizienter. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Lieferungen
an die Kraftwerke um 1,5 Millionen Tonnen ab. Neben den natürlichen
Schwankungen beim Heizwert der Braunkohle ist dafür vor allem der Betrieb
von modernen Kraftwerken mit hohen Wirkungsgraden verantwortlich.
Altanlagen wurden abgeschaltet. Der effizientere Einsatz der Braunkohle in
den Kraftwerken ersparte dem Klima im vergangenen Jahr den Eintrag von mehr
als 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Weitere Einsparungen sind durch die
Inbetriebnahme der Neubaukraftwerke in Neurath (2200 MW) und Boxberg (670
MW) in diesem Jahr absehbar.
Gewinnung und Einsatz von Braunkohle erfolgen in Deutschland
subventionsfrei und sind gesamtvolkswirtschaftlich besonders günstig und
vorteilhaft. Braunkohlenkraftwerke haben einen Anteil von etwa 13 Prozent
am gesamten inländischen Kraftwerkspark und decken auf dieser Basis rund
ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs. Bei den erneuerbaren Energien ist
das Verhältnis nahezu umgekehrt. Sie kommen mittlerweile auf einen Anteil
vonüber 26 Prozent an den Erzeugungskapazitäten und decken damit lediglich
rund 16 Prozent des Verbrauchs. Darüber hinaus verteuert die Förderung der
erneuerbaren Energien den Strom für die Verbraucher durch die EEG-Umlage
immer mehr.
Entwicklung in den Revieren
Die Förderung in den vier deutschen Braunkohlenrevieren erreichte 2010 eine
Höhe von 169,4 Millionen Tonnen (Mio. t) und lag damit um wenige
Hunderttausend Tonnen unter dem Ergebnis des Vorjahres. Im Rheinland
verringerte sich die Produktion um 1,3 Prozent auf knapp 91 Mio. t. In der
Lausitz wurden mit fast 57 Mio. t dagegen 1,7 Prozent mehr gefördert. Im
Mitteldeutschen Revier sank die Förderung leicht um knapp 1 Prozent auf gut
20 Mio. t. Im Raum Helmstedt betrug die Förderung knapp 2 Mio. t
Braunkohle.
Die Produktion in den einzelnen Revieren steht in direktem Zusammenhang mit
der Verfügbarkeit der jeweiligen bergbaunahen Kraftwerke. Insgesamt bewegte
sich die deutsche Braunkohlenförderung 2010 auf dem langjährigen Niveau von
rund 170 Mio. t. Mit einem Anteil von rund 11 Prozent an der Deckung des
gesamten Energieverbrauchs leistet die Braunkohle einen wichtigen Beitrag
zur Versorgungssicherheit.
Den leicht verminderten Lieferungen an die Braunkohlenkraftwerke deröffentlichen Versorgung stand 2010 eine Steigerung bei den
Veredlungsprodukten gegenüber. Sowohl bei Braunkohlenbriketts wie auch beim
Staub und Koks nahm die Produktion zu. Die Herstellung von
Wirbelschichtkohle war dagegen rückläufig. Insgesamt wurden im vergangenen
Jahrüber 13 Mio. t Rohbraunkohle zu Braunkohlenprodukten veredelt.
Beschäftigung leicht positiv
Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Braunkohlenindustrie stieg 2010
leicht auf etwa 22 700. In dieser Zahl sind rund 1 650 Auszubildende sowie
etwa 6 000 Mitarbeiter in den Braunkohlenkraftwerken der allgemeinen
Versorgung enthalten. Auf das Rheinische Revier entfielen etwa 11 600
Beschäftigte. Das Lausitzer Revier zählte rund 8 000 Beschäftigte und im
Mitteldeutschen Revier sind etwa 2 500 Menschen in der Braunkohlenindustrie
beschäftigt.
Energiepolitik zwischen Wunschvorstellung und Handlungsnotwendigkeit
Das im Herbst 2010 von der Bundesregierung vorgelegte Energiekonzept für
Deutschland wird hinsichtlich der langfristigen Aussagen von der
Braunkohlenindustrie unverändert kritisch begleitet. Es bestehen große
Unsicherheiten im Hinblick auf die von der Bundesregierung getroffenen
Annahmen bis 2050. Nach Ansicht der Braunkohlenindustrie wäre es für die
sichere, wettbewerbsfähige und umweltgerechte Energieversorgung
förderlicher, wenn auch die Handlungsoptionen und -notwendigkeiten für
kürzere Zeiträume stärker betrachtet würden.
Mit Sorge betrachtet die Braunkohlenindustrie die Verzögerungen bei der
Umsetzung der europäischen Richtlinie zu Abscheidung, Transport und
Speicherung von Kohlendioxid, der sogenannten CCS-Richtlinie. Nachdem es
auch 2010 nicht gelang, eine nationale Regelung zu verabschieden, steige
das Risiko, den Umsetzungstermin Frühjahr 2011 noch einhalten zu können.
Damit sinken nicht nur die Chancen für den Bau von Demonstrationsanlagen,
die für die weitere Technologieentwicklung notwendig sind, sondern auch der
gesetzliche Rahmen für die benötigte Infrastruktur zum Transport und zur
Speicherung verzögert sich weiter. Die Braunkohlenindustrie wünscht sich
mehr gesellschaftspolitische Offenheit für neue Technologien, damit
Deutschland energie-, klima- und industriepolitisch den Anschluss nicht
verliert.
Pressekontakt:
Uwe Maaßen
DEBRIV – Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln
Max-Planck-Straße 37
50858 Köln
T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18
Email: Uwe.Maassen@braunkohle.de
Ende der Pressemitteilung
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13.01.2011 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
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