DGAP-Media: dwpbank analysiert Aktiengeschäfte von Privatanlegern während der Finanzmarktkrise

dwpbank / Finanzen

26.05.2010 08:31

Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt
durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Herausgeber verantwortlich.

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* Bisher einzigartige Erhebung dieser Art in Deutschland
*Über 3,5 Mio. Transaktionen von August 2008 bis April 2010 bildeten
Datenbasis
* 160 Aktien aus DAX, MDAX, TecDAX und SDAX fließen in Untersuchung ein
* Privatanleger verhielten sich in der Krise signifikant anders als
Institutionelle
* Privatanleger keine Trendfolger – es galt: “Kaufen, wenn die Kanonen
donnern“
* Reaktionen auch auf relativ kurzfristige Trendänderungen erkennbar

Die deutschen Privatanleger haben in der Finanzmarktkrise fallende
Börsenkurse zu Aktienkäufen genutzt und bei Kurssteigerungen Aktien
verkauft. Dies lässt sich aus der bislang größten Datenauswertung zum
Verhalten von Privatanlegern erkennen, welche die sektorübergreifend tätige
Deutsche WertpapierService Bank AG (dwpbank) auf Basis mehrer Millionen
Wertpapierdepots vorgenommen hat. Insgesamt wurdenüber 3,5 Mio.
Aktiengeschäfte zwischen August 2008 und April 2010 durch die
Transaktionsbank ausgewertet. Die Analyse umfasst Orders der Endkunden von
Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Privatbanken. In die
hochaggregierte Erhebung wurden Transaktionen einbezogen, die die insgesamt
160 Aktien des Deutschen Aktienindex, DAX, des MDAX, TecDAX und SDAX
betrafen. Damit wurde das Privatanlegerverhalten in den wichtigsten
deutschen Börsenindizes untersucht. Die Daten belegen, dass Privatanleger
ein signifikant anderes Anlageverhalten bei Direktinvestments in Aktien
während der Krise zeigten als institutionelle Anleger.

Die Messung des Verhaltens durch die dwpbank erfolgte mittels eines
Quotienten, bei dem das Euro-Volumen aller Käufe bei den beobachteten
Transaktionen durch jenes der Verkäufe dividiert wird. Werteüber 1
signalisierenüberwiegende Kaufaktivität, Werte unter 1 hingegenüberwiegende Verkaufsaktivität. Bezogen auf alle Marktteilnehmer an den
Börsen (Privatanleger und institutionelle Anleger) gibt es zu jeder Kauf-
oder Verkaufsorder ein Gegengeschäft und der Quotient beläuft sich immer
auf 1. Bezogen auf einzelne Anlegergruppen kann er jedoch deutlich
abweichende Werte zeigen und drückt so deren spezifisches Verhalten aus.

“Die Börsenweisheit ,The trend is your friend“ war während der
Finanzmarktkrise nicht das Motto der Privatanleger, sie verhielten sich
vielmehr konträr zur jeweiligen Entwicklung des deutschen Leitindexes DAX“,
erklärt Karl-Martin im Brahm, Vertriebsvorstand der dwpbank. Die negative
Korrelation zwischen der Kaufneigung von Privatanlegern und der Entwicklung
an der Börse war in dem beobachteten Zeitraum stark ausgeprägt. Während des
Kursabsturzes in der Phase zwischen August 2008 und März 2009 tätigten
Privatanleger in jedem Monat hohe Nettokäufe an der Börse. In den
untersuchten Datenreihenüberwog das Euro-Volumen der Käufe die Verkäufe in
den Monaten Oktober bis Dezember 2008 um 130 bis 160 Prozent (Quotienten
zwischen 2,3 und 2,6) – der DAX verlor im gleichen Zeitraum rd. 17,5
Prozent. Dabei wurden die starken Käufe der Privatanleger im Börsencrash
von sprunghaft ansteigenden undüberdurchschnittlich hohen Volumina und
Transaktionszahlen begleitet. Auch im März 2009, als der DAX mit weniger
als 3.700 Punkten sein Krisentief markierte und dann eine zügige Erholung
startete, befanden sich Privatanleger saldiert noch signifikant auf der
Kaufseite. Die Käufeübertrafen die Verkäufe im Wert um rd. 20 Prozent
(Quotient 1,2). In der Aufwärtsbewegung der deutschen Börsen waren
Privatanleger dann ab Sommer 2009überwiegend auf der Verkaufsseite. Die
monatlichen Quotienten lagen von Juli bis Oktober 2009 durchgehend unter 1,
im September (DAX-Punktestand bis zu 5.700) lagen die Käufe beispielsweise
um nahezu 20 Prozent (Quotient 0,81) unter den Verkäufen.

Die Daten zeigen weiter, dass das Verhalten deutscher Privatanleger in der
Phase des Aufschwungs ab März 2009 auch durch eher kurzfristige
gegenläufige Trends beeinflusst wurde. Die Folge war jeweils eine
erkennbareÄnderung der Investmentstrategie. Indexeinbrüche innerhalb des
mittelfristigen Aufwärtstrends an der Börse führten sowohl im Juni 2009 als
auch im Januar und Februar 2010 dazu, dass die Privatanleger ihren
Positionsabbau stoppten und als Netto-Käufer an der Börse auftraten.
Karl-Martin im Brahm interpretiert: “Diese Reaktion auf kurzfristigeÄnderungen von Markttrends ist ein Indiz dafür, dass auch viele
Privatanleger die Entwicklungen an der deutschen Börse intensiv und zeitnah
verfolgen.“

Fazit: Das vielfach entworfene Bild des Privatanlegers als Trendfolger an
der Börse hat sich bei der Auswertung von mehr als 3,5 Mio. Transaktionen
in einer besonders herausfordernden Börsenphase nicht bestätigt.
Karl-Martin im Brahm bewertet die Ergebnisse der Datenauswertung
zusammenfassend: “Privatanleger haben gekauft, als die Kanonen im Herbst
2008 donnerten. Sie waren an den Krisentiefs des Marktes mit DAX-Ständen um
und unter 4.000 Punktenüber Monate auf der Käuferseite. Die Markterholung
ab Frühjahr 2009 haben sie eher zum Ausstieg genutzt, besonders dann, als
der DAX die 6.000 Punkte erreichte. Dieses Verhalten dürfte nicht wenige
Kapitalmarktexpertenüberraschen.“

Die dwpbank will als neutrale und säulenübergreifende
Wertpapier-Transaktionsbank mit dieser Auswertung hochaggregierter
Datenreihen einen Beitrag dazu leisten, das Verhalten einzelner
Anlegergruppen am Kapitalmarkt besser beschreiben und verstehen zu können.

Grafik-Download unter:
http://www.dwpbank.de/Deutsch/Aktuelles/DOWNLOADS/Grafik_Anlageverhalten_P
rivatanleger/index.phtml

Eine detaillierte grafische Aufbereitung der gesamten Datenauswertung
können Interessierte telefonisch oder per E-Mail anfordern bei:

Ralf Droz
Leiter Vertriebskommunikation
Telefon: 069 5099-3359
Mobil: 0173 2905682
E-Mail: ralf.droz@dwpbank.deÜber die dwpbank:
Die Deutsche WertpapierService Bank AG (dwpbank) ist Marktführer in der
deutschen Wertpapierabwicklung. Die Eigentümerstruktur setzt sich
gleichberechtigt aus Instituten des genossenschaftlichen FinanzVerbunds und
aus der Sparkassen-Finanzgruppe zusammen.
Mit rund 390 direkten Kunden und fast 1.600 angeschlossenen Instituten
nutzen mehr als zwei Drittel aller Banken in Deutschland die Prozess- und
Systemdienstleistungen rund um die Wertpapierabwicklung.
Die dwpbank betreut sektorübergreifend mehr als 7,8 Millionen Depots und
bündelt das Wertpapiergeschäft im genossenschaftlichen FinanzVerbundüber
die beiden Zentralbanken, mehr als 80 Prozent der Dienstleistungen im
Wertpapierservice für Sparkassen und Landesbanken sowie die
Wertpapierabwicklung fürüber 30 Institute im Segment der Privat- und
Geschäftsbanken.

Pressekontakt:
Thomas Strelow
Leiter Kommunikation
Telefon: 069 5099-1040
E-Mail: thomas.strelow@dwpbank.de

Internet:
www.dwpbank.de

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