DGAP-News: AlixPartners-Umfrage: Experten zeigen sich wieder optimistischer

AlixPartners / Sonstiges

21.05.2010 13:12

Veröffentlichung einer Financial News,übermittelt
durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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AlixPartners-Umfrage: Experten zeigen sich wieder optimistischer

– Viele Experten erwarten vorerst keinen weiteren Anstieg der Anzahl an
Insolvenzen
– Staatshilfen haben sich als probates Mittel erwiesen, die
Wirtschaftssituation zu stabilisieren
– Mehrheit erwartet ein Ende der Krise im nächsten oderübernächsten Jahr
– Kreditversorgung der deutschen Unternehmen bleibt jedoch problematisch
– Wichtigste Aufgabe des Managements ist es weiterhin, die Liquidität
sicherzustellen und, wenn möglich, gute Mitarbeiter zu halten

München, 21. Mai 2010 – Im Jahresvergleich zeigen sich die Experten
bezüglich der Lage in den Unternehmen wieder optimistischer. Dies ist das
Ergebnis einer aktuellen Umfrage von AlixPartners unter führenden
Restrukturierungsfachleuten aus Banken, Fondsgesellschaften und
spezialisierten Kanzleien. Waren sich im Jahr 2009 noch alle Experten
einig, dass die Anzahl an Insolvenzen innerhalb der nächsten 18 Monate
zunehmen würde, scheint der Höhepunkt nach Ansicht vieler Fachleute nun
erreicht: Mit einem weiteren Anstieg der Insolvenzfälle innerhalb der
nächsten 18 Monate rechnet nur noch die Hälfte der Befragten, der Rest geht
von einer vorerst gleichbleibenden Anzahl aus.

Mittelstand hat seine Hausaufgaben gemacht

Dabei fällt auf, dass im Vergleich zum Vorjahr weit weniger
Restrukturierungsfälle im Mittelstand erwartet werden, hier scheint das
Schlimmste ausgestanden: Nur noch gut ein Drittel der Experten betrachten
den Mittelstand als besonders gefährdet, bei der letztjährigen Umfrage
gaben dies noch 65 Prozent der Befragten an. Ebenfalls ein Drittel sieht
Großunternehmen in der Notwendigkeit, Restrukturierungsmaßnahmen zu
ergreifen, ein um 11 Prozent höherer Wert als im Vorjahr. Der
Restrukturierungsbedarf bei kleineren Unternehmen wird hingegen mit 20
Prozent annähernd gleich eingeschätzt. Die Lage der von Finanzinvestoren
gehaltenen Unternehmen sehen die Experten weitaus entspannter als noch im
Jahr 2009: Die Anzahl der Befragten, die hier innerhalb der nächsten 18
Monate Kreditausfälle erwarten, sank von 87 Prozent um mehr als die Hälfte
auf aktuell nur noch 40 Prozent.

Der Zugang zu neuen Krediten allerdings bleibt das größte Probleme
deutscher Unternehmen: 90 Prozent der befragten Restrukturierungsfachleute
bewerten die Kreditversorgung als ungenügend, die Hälfte der Befragten geht
sogar davon aus, dass es in Zukunft noch schwieriger für Unternehmen werden
wird, Kredite zu erhalten. Die im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich
stabiler eingeschätzte Lage der Banken könnte zwar mittelfristig für
Entspannung sorgen, doch sind die Unternehmen nach Ansicht von 90 Prozent
der Experten weiterhin mit unzureichender Eigenkapitalbasis ausgestattet,
nur 10 Prozent der Befragten sehen bei den Unternehmen ausreichend
Eigenkapital vorhanden.

Liquidität bleibt das Gebot der Stunde

Die AlixPartners Umfrage verdeutlicht, dass Liquidität das Gebot der Stunde
bleibt.Ähnlich zur Vorjahresumfrage gaben 73 Prozent der
Restrukturierungsspezialisten an, die meisten Unternehmen müssten vor allem
ihr Working Capital Management verbessern. Daneben sehen 60 Prozent der
Experten beim Cash Management hohen Verbesserungsbedarf. Während die
Priorität der Themen Logistik, Beschaffung und Produktion im Vergleich zum
Vorjahr leicht abnahm, wurde aktuell die Bedeutung des Vertriebs deutlich
betont: Nach Ansicht von 40 Prozent der Experten – eine Steigerung von 30
Prozent – müssen Vertriebsleistung und Vertriebsstrukturen verbessert
werden.

Sowohl gesunde als auch in Schwierigkeiten geratene Unternehmen müssen
demnach weiter darauf hinarbeiten, ihre Liquiditätssituation zu optimieren.
Mit 70 Prozent der Befragten vertritt eine absolute Mehrheit der in der
Studie befragten Experten die Ansicht, dass eine optimierte Cash-Situation
notfalls auchüber den Preis der Profitabilität angestrebt werden sollte.
Abgesehen davon sollten gesunde Unternehmen nach Ansicht der Experten
derzeit vor allem darauf achten, gutes Personal zu halten.
Kostenersparnisse sehen die Experten bei gesunden Unternehmen erst an
vorletzter Stelle, während sie diesem Punkt bei in Schwierigkeiten
geratenen Unternehmen zweithöchste Priorität zuschreiben. Immerhin rund ein
Drittel der Befragten sind der Meinung, gesunde Unternehmen sollten sich in
der aktuellen Situation auch darauf konzentrieren, Marktanteile zu
gewinnen.

Staatshilfen probate Ad-hoc-Maßnahmen, aber kein Dauerzustand

Die Rolle des Staates im vergangenen Jahr wirdüberwiegend positiv
bewertet. 60% der Experten sind der Ansicht, dass Staatshilfen und
Konjunkturprogramme dazu beigetragen haben, die Folgen der Wirtschaftskrise
für Unternehmen abzufedern. Wenn nötig, stellen Kreditbürgschaften (60
Prozent), Investitionen in die Infrastruktur (40 Prozent) und Kredite (20
Prozent) nach Ansicht der Experten die besten Mittel dar, Unternehmen in
angespannter Lage zu unterstützen. Dennoch sind sich die Experten einig,
dass Staatshilfen die absolute Ausnahme bleiben sollten, 30 Prozent der
Experten sind darüber hinaus der Meinung, dass der Staat sich nun wieder
ganz aus der Wirtschaft zurückziehen müsse. Besonders diejenigen
Unternehmen, die mittelfristig ohne staatliche Unterstützungsmaßnahmen
nichtüberleben könnten, wären nach Meinung der Hälfte der Befragten in
einem Insolvenzverfahren besser aufgehoben.

“Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass sich die Parameter in der Krise
weiter verändern. Zwar kämpfen Unternehmen in vielen Branchen immer noch
umsÜberleben, doch haben einige Unternehmen, besonders im Mittelstand,
ihre Hausaufgaben gemacht und konnten durch zielgerichtetes Handeln ihre
Strukturen an die wirtschaftliche Realität anpassen“, erläutert Michael
Baur, Deutschland-Chef von AlixPartners, die Ergebnisse der Studie.

Die Umfrage wurde Ende April unter ausgewiesenen
Restrukturierungsfachleuten aus Banken, Fondsgesellschaften und
spezialisierten Kanzleien per Fragebogen durchgeführt.Über AlixPartners
Mit rund 900 Mitarbeitern in weltweit vierzehn Büros undüber 2000
abgeschlossenen Projekten seit der Gründung im Jahr 1981 zählt AlixPartners
international zu den führenden Experten für Turnarounds und
Ertragssteigerungsprogramme. AlixPartners setzt ausschließlich erfahrene
Führungskräfte aus Industrie und Beratung ein, die vielfach als Manager auf
Zeit auch operative Führungsverantwortungübernehmen. AlixPartners ist seit
dem Jahr 2003 mit eigenen Büros in Deutschland vertreten.

Weitere Informationen:
IRA WÜLFING KOMMUNIKATION
Ira Wülfing
T +49.(0)89. 2000 30-33
F +49.(0)89. 2000 30-40
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