DGAP-News: FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. / Schlagwort(e):
Sonstiges
FidAR-Präsidentin: –Koalition macht Politik gegen die Frauen– /
–Gesetzliche Mindestquote für Frauen in Führungsgremien bleibt auf
unserer Agenda–
05.06.2012 / 13:43
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– Ergebnis des Koalitionsgipfels herbe Enttäuschung für Frauen
– FidAR wird Druck für mehr Chancengleichheit in der Wirtschaft weiter
erhöhen
– Europäische Kommission muss jetzt handeln
Berlin, 05.06.2012: FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow hat die
Ankündigung der Koalition, innerhalb der laufenden Legislaturperiode keine
Entscheidungüber eine gesetzliche Mindestquote für Frauen in
Führungspositionen der Wirtschaft zu treffen, scharf kritisiert. Das
Ergebnis des sogenannten –Koalitionsgipfels– von Bundeskanzlerin Angela
Merkel mit dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer und dem FDP-Vorsitzenden und
Vizekanzler Philipp Rösler sei für alle Frauen eine herbe Enttäuschung, die
ein klares Signal der Bundeskanzlerin erwartet hätten.
–Die Bundeskanzlerin hat immer gesagt, wenn es keine ausreichenden
Fortschritte bei der Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen gibt,
wird der Gesetzgeber einschreiten. Wann wird das Thema endlich Chefsache?
Wirkliche Fortschritte sind doch nicht erkennbar–, erklärt
FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow. –Wir brauchen jetzt eine
verbindliche, gesetzliche Regelung für alle börsennotierten undöffentlichen Unternehmen. Dafür gibt es einen breitenüberparteilichen
Konsens. Wir werden den Druck von allen Seiten erhöhen.–
Nach dem aktuellen Women-on Board-Index von FidAR (Stand 14.05.2012) ist
der Frauenanteil an der Führungsspitze börsennotierter Unternehmen in
Deutschland seit Januar 2011 lediglich um 2,2 Prozentpunkte gestiegen
(www.fidar.de/wob-index). In den Aufsichtsräten und Vorständen der 160 DAX,
MDAX, SDAX und TecDAX-Unternehmen sind insgesamt nur 8,7 Prozent Frauen
vertreten, davon 13,7 Prozent in den Aufsichtsräten und 3,7 Prozent in den
Vorständen. Betrachtet man ausschließlich die Anteilseignerseite der
Aufsichtsräte, liegt der Frauenanteil bei nur 5,4 Prozent. Noch immer ist
in 57 der 160 DAX-Unternehmen weder im Aufsichtsrat noch im Vorstand eine
Frau vertreten.
–Die deutschen privaten wieöffentlichen Unternehmen haben nach wie vor
gewaltigen Aufholbedarf bei der Chancengleichheit. Ein Blicküber die
Grenzen macht dies sofort deutlich. Veränderungen dürfen nicht an
Klientelinteressen scheitern. Politiker müssen auch unbequeme Themen
angehen–, betont Schulz-Strelow. –Wenn der FDP 5,4 Prozent Frauen auf der
Anteilseignerseite der Aufsichtsräte und 3,7 Prozent Frauen in den
Vorständen ausreichen, wundern wir unsüber diese –neue– Bescheidenheit.
Uns ist das zu wenig. Es wurde lange genug diskutiert, jetzt ist Handeln
gefordert–.
EU-Kommissarin Viviane Reding wird im Herbst eine Entscheidungüber
Schritte zur Stärkung der Gleichberechtigung auf EU-Ebene treffen. Erwartet
wird eine Richtlinie für einen verbindlichen Frauenanteil in
Aufsichtsräten. –Eine europaweite Mindestquote für Frauen in Aufsichtsräten
wäre die logische und unvermeidliche Konsequenz der geringen Fortschritte
in den vergangenen Jahren. Wir sind auf das Ergebnis gespannt–,
unterstreicht Schulz-Strelow.
Women-on-Board-Index: Der WoB-Index kann im Internet unter
www.fidar.de/wob-index eingesehen werden. Diagramme sowie die ausführliche
Studie sind in der Pressestelle erhältlich.
Ihre Ansprechpartnerin
Monika Schulz-Strelow
Präsidentin FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V.
Tel.: +49 (30) 887 14 47 13
E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de
Fotos der Ansprechpartnerin erhalten Sie in der Pressestelle.
Pressekontakt
Matthias Struwe
Eye Communications | Agentur für Presse- undÖffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (7 61) 137 62-21
E-Mail: m.struwe@eyecommunications.deÜber FidAR
FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e.V. ist eineüberparteiliche undüberregionale Initiative, die im Herbst 2005 von Frauen in Führungsposition
in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR
strebt eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten
deutscher Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle an.
Ziel der Initiative ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen
in der deutschen Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch
mit Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten
Wirtschafts- und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet
unter www.fidar.de.
Ende der Finanznachricht
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05.06.2012 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.
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