Funkwerk AG / Schlagwort(e): Quartalsergebnis
10.11.2010 07:30
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Funkwerk verbessert im dritten Quartal trotz Umsatzrückgang die Ertragslage
– Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern nahezu ausgeglichen (EBIT: -0,5
Mio. Euro)
– Fixkostenentlastung vonüber 16 Mio. Euro in den ersten neun Monaten
erzielt
– Umsatz auf Neunmonatssicht mit 149,4 Mio. Euro unter Vorjahr (167,9 Mio.
Euro)
– Deutliche Umsatzsteigerung im vierten Quartal und Rückkehr in die
operative Gewinnzone zum Jahresende erwartet
Kölleda, 10. November 2010. Die Funkwerk AG (ISIN DE0005753149) hat im
dritten Quartal 2010 trotz eines unerwarteten Rückgangs beim Umsatz und
Auftragseingang operativ ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Durch
die erfolgreiche Restrukturierung des Konzerns gelang es, die Fixkosten umüber 16 Mio. Euro seit Jahresanfang abzusenken. Während im Vorjahr so noch
ein Quartalsverlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -9,6 Mio. Euro
anfiel, ermäßigte sich dieser Wert im dritten Quartal 2010 auf -0,5 Mio.
Euro. Drei von vier Geschäftsfeldern erwirtschafteten so ausgeglichene bzw.
positive Ergebnisbeiträge. Für das vierte Quartal erwartet Funkwerk – auch
aufgrund von Nachholeffekten – eine deutliche Umsatzsteigerung und ein
positives operatives Betriebsergebnis auf Konzernebene. –Damit ist das Ziel
der Rückkehr in die operative Gewinnzone für das Gesamtjahr 2010 weiter in
Reichweite–, schreibt der Vorstand im heute vorgelegten Quartalsbericht.
Funkwerk liefert mit seinen Informations- und Kommunikationssystemen
hauptsächlich Infrastruktur für Verkehrsbetriebe, Fahrzeughersteller,
Unternehmen und Institutionen. Unter dem Eindruck hoher
Staatsverschuldungen und dem daraus resultierenden Zwang zur
Konsolidierung deröffentlichen Haushalte haben im dritten Quartal
insbesondere Verkehrsbetriebe und Unternehmen mit
Infrastruktureinrichtungen, die stark vonöffentlichen Ausgaben abhängen,
entgegen ihrer Ankündigungen Investitionen im Bereich Informations- und
Kommunikationstechnik zurückgefahren. Auch blieben ursprünglich avisierte
Abrufe bei Rahmenverträgen teilweise aus.
Auftragseingang per Ende Septemberüber Vorjahr
Dies prägte im dritten Quartal die Geschäftsentwicklung im Funkwerk-Konzern
insbesondere in dem auf Kommunikations- und Informationssysteme für
Bahnbetriebe spezialisierten Geschäftsbereich Traffic&Control
Communication. Darüber hinaus fehlten auch im weiter in der
Restrukturierung befindlichen Geschäftsbereich Security Communication
Umsatzbeiträge aus dem Export. So blieben die Erlöse im dritten Quartal mit
48,7 Mio. Euro auf Konzernebene nicht nur hinter der Planung, sondern auch
hinter dem Vorjahr (54,0 Mio. Euro) zurück. Dies gilt auch für den
Auftragseingang, der sich auf 46,6 Mio. Euro belief (2009: 58,6 Mio. Euro).
Der kumulierte Neunmonatsumsatz erreichte damit einen Wert von 149,4 Mio.
Euro (2009: 167,9 Mio. Euro). Im Vergleich zum Vorjahr ist dabei zu
berücksichtigen, dass etwa 5,4 Mio. Euro der Umsatzdifferenz allein auf
einen Endkonsolidierungseffekt sowie etwa 15 Mio. Euro auf den politisch
bedingten Stillstand der Geschäftsaktivitäten in Algerien zurückzuführen
sind. Darüber hinaus wurden von Funkwerk im Zuge der Restrukturierung auch
einzelne Produktgruppen und somit Umsatzbeiträge bewusst aufgegeben.
Der Auftragseingang lag per Ende September dennoch aufgrund der positiven
Entwicklung im ersten Halbjahr mit 160,3 Mio. Euroüber dem
Vorjahresvergleichswert (156,5 Mio. Euro). Dies gilt auch für den
Auftragsbestand, der sich auf 103,0 Mio. Euro bezifferte (2009: 101,3 Mio.
Euro).
Verlustbringer Security Communication soll bis Jahresende Turnaround
vollziehen
Die Ertragslage der Funkwerk AG hat sich nach den ersten neun Monaten des
Geschäftsjahres 2010 gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Zwar
bedeutete die per Saldo enttäuschende Geschäftsentwicklung im dritten
Quartal einen Rückschlag auf dem Weg zur Wiedererlangung früherer
Ertragskraft. Dank der mittlerweile fast abgeschlossenen Maßnahmen zur
Kapazitätsanpassung und zur Fixkostenreduzierung gelang es Funkwerk jedoch
trotzdem ein nahezu ausgeglichenes Betriebsergebnis zu erzielen.
Bei dem umüber 18 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr verringerten
Neunmonatsumsatz konnte so auf Konzernebene per Ende September ein umüber
12 Mio. Euro besseres Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -3,2 Mio.
Euro (2009: -15,5 Mio. Euro) erzielt werden. Der negative Wert ist dabei
nahezu ausschließlich durch das Segmentergebnis von -5,4 Mio. Euro (2009:
-8,5 Mio. Euro) des Geschäftsbereiches Security Communication verursacht.
Hierin spiegeln sich die Aufwendungen der noch laufenden Restrukturierung
und Kapazitätsanpassung sowie die erheblichen Projektierungskosten wieder,
die in den ersten zwei Quartalen aufgewendet werden mussten. Im dritten
Quartal erzielte dieser Geschäftsbereich damit noch ein negatives Ergebnis
von rund -1,2 Mio. Euro. Für das vierte Quartal wird jedoch auch in diesem
Bereich ein positives operatives Betriebsergebnis erwartet.
Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich im dritten Quartal Zins- und
Steueraufwendungen im Funkwerk-Konzern, sodass das Periodenergebnis -2,1
Mio. Euro erreichte (2009: -7,4 Mio. Euro). Daraus resultierte für die
ersten neun Monate 2010 somit ein Konzernverlust von -5,6 Mio. Euro (2009:
-12,2 Mio. Euro). Das entspricht einem Ergebnis pro Aktie von -0,68 Euro
(2009: -1,48 Euro).
Für das letzte Quartal 2010, im Geschäftsjahresturnusüblicherweise das
umsatz- und ergebnisstärkste, erwartet Funkwerk deutliche Verbesserungen,
unter anderem aufgrund von Nachholeffekten bei den im dritten Quartal noch
verzögerten Auftrags- und Projektvergaben. Den größten Ergebnisbeitrag dazu
soll der Bereich Traffic&Control Communication liefern. Hier machten sich
im dritten Quartal als Nachwirkungen der Finanzkrise Kürzungen der Budgets
für Informationssysteme und Kommunikationstechnik bei den Bahnbetrieben
bemerkbar. Entgegen der Ankündigungen und bereits bestehender Zusagen
wurden so auch Produktabrufe aus Rahmenverträgen verzögert. Auf
Neunmonatssicht kumulierte sich der Segmentumsatz somit auf 71,7 Mio. Euro
(2009: 79,2 Mio. Euro) bei einem positiven EBIT von 1,7 Mio. Euro (2009:
-3,2 Mio. Euro), wobei zu berücksichtigen ist, dass rund 5,4 Mio. Euro der
Umsatzdifferenz gegenüber dem Vorjahr auf einem Endkonsolidierungseffekt
beruhen.
Alle Geschäftsfelder mit positivem Ausblick
Im vierten Quartal 2010 sollte sich das Geschäft mit Kommunikations-,
Management- und Informationssystemen für Verkehrsbetriebe und Hersteller
von Verkehrsinfrastrukturen jedoch beleben. Die im strategischen Fokus
stehende Internationalisierung trägt dabei erste Früchte. So gibt es
aussichtsreiche Anbahnungen in den BRIC-Staaten. Große Potenziale werden
von Fachleuten auch für das elektronische Stellwerksystem Alister gesehen.
Der Geschäftsbereich Automotive Communication (AC) hat im dritten Quartal
seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und bei Umsätzen von 22,5 Mio. Euro (2009:
21,0 Mio. Euro) einüber Plan liegendes, nahezu ausgeglichenes operatives
Betriebsergebnis von -0,4 Mio. Euro, nach einem Minus von 4,9 Mio. Euro
noch in 2009 erzielt. Das OEM-Geschäft mit Verstärker- bzw. Connectivity
Einheiten für Nutzfahrzeughersteller und die Automobilindustrie belebte
sich dabei ebenso weiter, wie das Geschäft mit Funktranspondern im
Produktbereich Avionik. AC dürfte im vierten Quartal 2010 und im folgenden
Geschäftsjahr seine leicht positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung
fortsetzen können.
Als stabiles Element des Funkwerk Konzerns erweist sich mittlerweile der
Bereich Enterprise Communication (EC). Trotz eines starken Wettbewerbs- und
Preisdrucks haben sich die betriebswirtschaftlichen Parameter hier so
verbessert, dass das Geschäft mit TK-Anlagen, Netzwerk- und
Datensicherheitslösungen auch auf vergleichsweise niedrigem Umsatzniveau
für Funkwerk profitabel ist. Darüber hinaus ist EC auf der Produkt- und
Vertriebsseite nun so aufgestellt, dass wieder ein nachhaltiges
Umsatzwachstum möglich ist. So konnte der Bereich im dritten Quartal bei
den Umsätzen weiter leicht zulegen und durch die erfolgreiche
Restrukturierung ein positives Betriebsergebnis von 1,0 Mio. Euro per Ende
September (Umsatz: 21,0 Mio. Euro) erreichen. Bis Jahresende erwartet
Funkwerk in diesem Segment eine stabile Umsatzentwicklung und für das
Gesamtjahr 2010 einen positiven operativen Ergebnisbeitrag.
Im Geschäftsbereich Security Communication (SC) kam Funkwerk bei der
Restrukturierung der verschiedenen operativen Einheiten und der
Neujustierung des Geschäftsmodells im dritten Quartal gut voran. Auf
Neunmonatssicht summierte sich der Segmentumsatz auf 34,2 Mio. Euro,
gegenüber 43,1 Mio. Euro im Vorjahr. Dieser Rückgang ist ausschließlich dem
Ruhen der Projekte in Algerien geschuldet. Während im Vorjahr hier nochüber 14 Mio. Euro umgesetzt wurden, waren es in 2010 nur noch 1,4 Mio.
Euro. Trotz des Umsatzrückgangs im Vergleich zum Vorjahr konnte Security
Communication seine Ergebnissituation verbessern. Zwar war auch im dritten
Quartal entgegen der Planung noch ein negatives operatives Ergebnis von
-1,2 Mio. Euro zu verzeichnen, im Vergleich zum Vorjahr verbesserte es sich
jedoch umüber 4,7 Mio. Euro. Daraus ergibt sich nach den ersten neun
Monaten 2010 ein operatives Segmentergebnis von -4,8 Mio. Euro gegenüber
-8,4 Mio. Euro im Vorjahr.
Ohne den politisch bedingten Stopp im Algerien-Geschäft hätte sich der
Geschäftsbereich Security Communication im Vergleich zum Vorjahr positiv
entwickelt. Dies zeigt sich insbesondere auch im Auftragseingang, der mit
36,0 Mio. Euroüber dem Vorjahreswert (31,4 Mio. Euro) lag. So konnten hier
insbesondere im Bereich Personensicherung erfolgreich neue Projekte für die
Ausstattung von Justizvollzugsanstalten und Industrieanlagen sowie im
Bereich Video zurÜberwachung von Kraftwerken (Schweden) bzw. Flughäfen
(Frankfurt) und Bahnhöfen (Turin) akquiriert werden. Die neuen TETRA
Handfunkgeräte mit Sonderfunktionen werden bereits vermehrt nachgefragt und
haben das Potenzial, zusätzlichen Umsatz in 2011 auf dem Weltmarkt zu
generieren.
Nachhaltige Wachstumspotenziale für Funkwerk als Technologieführer
Insgesamt haben in letzter Zeit nach Einschätzung des Vorstands die Risiken
der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung für Funkwerk ab- und die Chancen
zugenommen, weil die Restrukturierungen greifen und die
Wettbewerbspositionen sich verbessern. –Aufgrund der erzielten
Fixkostenentlastungen sollte es bei der erwarteten Umsatzsteigerung im
vierten Quartal gelingen, ein positives operatives Periodenergebnis zu
erzielen und somit für das Gesamtjahr 2010 operativ in die Gewinnzone
zurückzukehren–, so der aktuelle Ausblick des Vorstands.
Mittel- und langfristig werde der Einsatz von Informations- und
Kommunikationstechnik bei Verkehrsbetrieben, in der Industrie und bei
Organisationen mit Sicherheitsaufgaben weiter an Bedeutung gewinnen. Dies
eröffne für Funkwerk als Technologieführer in vielen Bereichen nachhaltige
Wachstumspotenziale und eine profitable Geschäftsperspektive für die
nächsten Jahre. Zielvorgabe ist dabei weiterhin eine EBIT-Marge von 8
Prozent.
Den vollständigen Quartalsbericht zum 30. September 2010 der Funkwerk AG
finden Sie im Internet unter www.funkwerk.com sowie auf der Homepage der
Deutschen Börse.
Weitere Informationen erhalten Sie bei
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Im Funkwerk 5
D-99625 Kölleda/Thüringen
Jörg Reichenbach
Investor Relations
Telefon: 0 36 35/6 00 -3 46
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