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Studie/Studie
MANAGEMENT ENGINEERS: Industrielle Strukturrevolution verändert
volkswirtschaftliche und unternehmerische Perspektiven
21.07.2011 / 11:16
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Eine Gemeinschaftsstudie von Management Engineers und Prognosüberführt
erstmals systematisch die offizielle Branchenklassifikation in neue
zukunftsfähige Querschnittsbranchen. Damit wird die bestehende Diskrepanz
zwischen der historisch bedingten, statistischen Erfassung der
Volkswirtschaften und ihrer realen Vernetzung und Kombinatoriküberwunden.
Die Analyse der neu gebildeten Querschnittsbranchen zeigt, dass das Denken
in offenen Strukturen und das Verlinken traditioneller Disziplinen neue
Wertschöpfungspotenziale erschließen. Die deutsche Industrie nimmt bei
diesem Entwicklungsprozess eine weltweit führende Rolle ein, weshalb sie in
diesem Jahrzehnt hervorragende Wachstumsaussichten hat.
[Düsseldorf, Basel]
Die offizielle Statistik zur Erfassung unserer Volkswirtschaft hinkt der
Realität hinterher. Auf der Grundlage dieser Erkenntnis haben Management
Engineers und Prognos eine systematische und konsistente Darstellung
zukunftsfähiger Wirtschaftsstrukturen erarbeitet. Die bisherige
Klassifikation wird in 16 Querschnittsbranchen umgeschlüsselt, die dasökonomische Geschehen besser und präziser abbilden, als es unsere gewohnte
Statistik zu leisten vermag. Eine auf dieser neuen Systematik basierende
Analyse zeigt, dass der industriellen Basis in Deutschland eine weit
größere Bedeutung zukommt, als in anderen etablierten Wirtschaftsnationen.
Ihr Anteil an der heimischen Wertschöpfung wird bis 2020 weiter steigen, so
die Prognose. Deutlich auf dem Vormarsch sind demnach die neu definierten
Querschnittsbranchen –Healthcare&Wellcare– sowie –Mobility&Transportation–. Einem noch stärkeren Wachstum stehen allerdings die
demografische Entwicklung und der damit verbundene Arbeitskräftemangel
entgegen.
Die Kernfrage lautet: –Wofür wird produziert?– anstatt –Was wird
produziert?–
Die bisherige statistische Klassifikation von Sektoren und
Wirtschaftszweigen bildet die tatsächlichen Wertschöpfungsstrukturen
unserer Wirtschaft nicht mehr hinlänglich ab. Die Bereiche und Segmente
sind bereits heute viel enger miteinander verwoben. Vor allem der
interdisziplinäre technische Fortschritt ist sowohl Ursache als auch
Resultat zeitgemäßerübergreifender Kooperationen.
Im Ergebnis werden die traditionellen Kategorien des Branchendenkens immer
weiter aufgebrochen. Statt harter Schnittstellen kennzeichnen heute
fließende Schnittmengen die Strukturen der Zusammenarbeit. An den
Schweißnähten bislang getrennter Bereiche entstehen auffällig oft völlig
neue Produkte und Anwendungen, die Wachstum generieren.
Vor dem Hintergrund dieses Entwicklungsszenarios reicht es nicht mehr aus,
zu erfassen, was produziert wird. Vielmehr rückt die Frage in den
Vordergrund: Wofür wird produziert? Deshalb ist die Trennung der drei
traditionellen Sektoren Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen
obsolet. Im Sinne der Frage –Wofür wird produziert?– empfiehlt sich eine
Neugliederung der Volkswirtschaft in fünfübergeordnete Sektoren, die
wiederum in insgesamt 16 Querschnittsbranchen unterteilt werden:
1. Core Needs: Food&Clothing, Housing&Living, Healthcare&Wellcare,
Security&Provisions, Leisure&Culture
2. Transmitter: Information&Communications, Trade&Logistics, Mobility&Transportation.
3. Industrial Enabler: Machinery&Equipment, Materials&Synthetics,
e-Technologies&e-Systems
4. Inputs: Equity&Finance, Education&Research, Infrastructure&Grids,
Resources&Energy
5. Public Sector: Keine weitere Unterteilung
In Deutschland ist die Industrie der Schrittmacher für fortschrittliche
Strukturen
Deutschland kann mit einer starken industriellen Basis punkten. Der Sektor
–Industrial Enabler– hat hierzulande einen Anteil von 16 % an der
Bruttowertschöpfung. Lediglich das im wirtschaftlich zügigen Aufbau
befindliche China kommt mit 29 % auf einen noch deutlich höheren Anteil. In
den USA, Großbritannien und Frankreich hingegen ist der Anteil mit 10 % bis
12 % deutlich niedriger.
Mit 29 % haben auch die Transmitter für Deutschland einen hohen
Stellenwert. Das gilt insbesondere für –Mobility&Transportation–.
Hierunter werden nicht nur die Herstellung von Autos, Zügen und Flugzeugen
subsumiert, sondern zusätzlich auch viele Dienstleistungsfunktionen der
Mobilität. So ist ein gleichermaßen realistisches wie dynamisches Abbild
dieser Querschnittsbranche möglich.
Gleiches gilt für –Healthcare&Wellcare–, ein wichtiges Segment aus dem
Sektor –Core Needs–, das aber in Deutschland noch nicht die Bedeutung hat
wie in anderen modernen Gesellschaften. Umgekehrt zeigt sich an demüberdurchschnittlich hohen Anteil des Bereichs –Housing&Living– die
besonders ausgeprägte Affinität der deutschen Bevölkerung im Hinblick auf
qualitativ hochwertiges Wohnen.
Die Wertschöpfung des Sektors –Input– hingegen ist in Deutschland
signifikant gering und unterdurchschnittlich. Gerade in einem so
rohstoffarmen Land wie dem unsrigen müsste die Entwicklung der Bereiche
–Education&Resources– sowie –Infrastructure&Grids– höchste Priorität
haben. Deutschland läuft Gefahr, in diesen Bereichen den Anschluss an die
Weltspitze zu verlieren. Das zuändern, kann angesichts klammeröffentlicher Kassen aber nicht allein Sache des Staates sein. Es muss sich
vielmehr ein völlig neues Verantwortungsbewusstsein in der Bevölkerung und
in der Wirtschaft gegenüber diesen Zukunftsinvestitionen entwickeln.
Würde sich der –Public Sector– – wie in unserer Studie unterstellt –
konsequent auf seine Kernaufgaben fokussieren, läge sein
Wertschöpfungsanteil nur bei 4 %. Das entspräche im internationalen
Vergleich einem durchschnittlichen Wert. Die Systematik der Studie zeigt,
dass zahlreiche staatliche Aufgaben dem Grunde nach privatisierbar sind,
soweit sie operativer und nicht hoheitlicher Natur sind. Eine solche
Fokussierung böte den staatlichen Instanzen auch mehr Motivation, ihre
Kernaufgaben effizient und effektiv zu erfüllen.
2020: Die industrielle Basis bleibt Treiber des Wachstums – einzige Bremse:
Arbeitskräftemangel
Die –Industrial Enabler– werden nach Einschätzung von Management Engineers
und Prognos auch in der kommenden Dekade das starke Rückgrat und der
maßgebliche Treiber der deutschen Wirtschaft bleiben. Gemessen an der
Bruttowertschöpfung werden insbesondere –e-Technologies&e-Systems– sowie
–Machinery&Equipment– stark wachsen – mit jahresdurchschnittlich 3 % bzw.
2,4 %. Es handelt sich dabei um solche Querschnittsbranchen, deren Produkte
in die Produktion allerübrigen Bereiche eingehen und die in besonderem
Maße für die zunehmende Vernetzung der deutschen und weltweiten Wirtschaft
stehen.
Gleiches gilt für –Mobility&Transportation–, ein Segment, in dem deutsche
Unternehmen seit jeher an der Spitze fahren und auch künftig gute
Wachstumsperspektiven haben (1,9 % p. a.). Neben der hohen Innovationskraft
der heimischen Fahrzeughersteller kommt Deutschland auch seine geografisch
vorteilhafte Lage als Zentrum Europas zugute.
Eine gleichfalls besondere Dynamik wird der Bereich –Healthcare&Wellcare–
entfalten – einerseits von den besonderen Anforderungen einer alternden
Gesellschaft evoziert, andererseits von einem zunehmenden
Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten getrieben. Aufgrund dieser
Rahmenbedingungen wird die Querschnittsbranche nicht nur bei der
Bruttowertschöpfung (2,1 % p. a.) stark wachsen, sondern bis zum Ende des
Jahrzehnts per Saldo 500.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Damit nimmt diese Branche allerdings eine exklusive Stellung ein. Lediglich
in den Bereichen –Leisure&Culture– sowie –Equity&Finance– sind
zumindest moderate Beschäftigungszuwächse zu erwarten. In den meisten
Querschnittsbranchen wird hingegen Beschäftigung abgebaut – und zwar nicht,
weil dort die Arbeit ausgeht, sondern weil qualifizierte Arbeitskräfte
fehlen. Diese personelle Lücke von bis zu 4 Millionen Fachkräften im Jahr
2020 kann auf die deutsche Wirtschaft wie eine angezogene Handbremse
wirken. Deshalb muss in der Aus- und Weiterbildung radikal gegengesteuert
werden – auch innerhalb und mithilfe der Unternehmen.
Bildmaterial finden Sie unter Grafiken_Pressemitteilung 21.7.2011
(http://bit.ly/oYfGVr).
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bis zu weltweit führenden Konzernen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1978 haben
sich ME zu einer der größten Managementberatungen in deutscher Hand
entwickelt. ME sind vor Ort präsent – mit Büros in Europa, Nord- und
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Ende der Finanznachricht
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21.07.2011 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.
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