DGAP-News: Silvia Quandt&Cie. AG, Merchant&Investment Banking /
Schlagwort(e): Sonstiges
Silvia Quandt&Cie. AG, Merchant&Investment Banking: Zwischen den
Zeilen – Bernhard Eschweiler
16.08.2011 / 08:50
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– Angst vor Rezession nach Schulden-krise in den USA und Europa
– Sparmaßnahmen bremsen Wachstum, aber Wirtschaft nicht reif für
Rezession
– Zentralbanken werden noch mehr tun, um Finanzkrise abzuwenden
Der Kurssturz an den Aktienmärkten hat etwas an Schwung verloren, aber die
Unsicherheit bleibt. Noch ist nicht alles raus gewürgt. Die Lawine der
Euro Schulden-krise hat noch nicht das Tal erreicht und Marktteilnehmer
befürchten, dass die Finanzprobleme in den USA und Europa zu einer
Rezession führen werden.
Der Aktiensturz wird finanzielle und psychologische Auswirkungen haben, die
zu einer Rezession führen können. Volkswirte sollten in Zeiten wie diesen
jedoch nicht dem Markt nachlaufen, sondern die Spreu vom Weizen trennen.
WieÄpfel am Baum im Sommer, so ist auch die Wirtschaft noch nicht reif in
eine Rezession zu fallen. Sparmaßnahmen werden das Wachstum bremsen, wie
es schon seit einem Jahr der Fall ist, aber nicht genug für eine Rezession.
Der Markt kann jedoch den Baum so stark schütteln, dass einigeÄpfel
dennoch herunterfallen. Zentralbanken müssen das verhindern. Die
Maßnahmen der Fed und der EZB waren wichtige Schritte und wahrscheinlich
nicht die Letzten.
Was sagen die Zahlen?
Vor dem Ausblick kommt als erstes die Bestands-aufnahme. Die
Weltwirtschaft stießim Frühjahr auf ein Luftloch, ausgelöst durch das
Erdbeben in Japan und verstärkt von dem Sprung inÖlpreisen, Zinsanhebungen
in den Schwellenländern und der Euro Schuldenkrise. Die globale
Industrieproduktion fiel im März und April um 1.2%. Wie erwartet wurde der
Produktionseinbruch im Mai und Juni korrigiert. Es gibt bisher nur wenige
Juli Zahlen, aber frühe Anzeichen deuten auf ein moderates Weiterwachsen.
Das stimmt mit dem besseren US Arbeitsmarktberichtüberein, welcher
besonders auf eine höhere Autoproduktion schließen lässt, und dem Anstieg
der chinesischen Exporte.
Erkennbar durch das Auf und Ab ist jedoch auch eine Verlangsamung des
Wachstumstrend. Das bestätigen auch die weltweiten Industrieumfragen
(PMI). Die Frage ist, ob diese Abschwächung zwangsläufig zu einer
Rezession führt, wie die Aktienmärkte befürchten.
Sparmaßnahmen sind schon bittere Realität
Aufgrund der Schuldenkrisen in Europa und den USA erwarten die Märkte, dass
staatliche Sparmaßnahmen beide Wirtschaften in die Rezession drücken
werden. Wir stimmen zu, dass Sparmaßnahmen das Wachstum bremsen werden,
das ist aber nicht neu. Staats-ausgaben in den USA fielen zum Beispiel 2%
im ersten Halbjahr.Öffentliche Beschäftigung fiel 1% in 2010 und der
Abbau beschleunigte sich auf 2% bis Jahresmitte. Trotz dieser massiven
Bremse und dem globalen Produktionseinbruch im Frühjahr kam es zu keiner
Rezession. Der Schuldenkompromiss bedeutet weitere Sparmaßnahmen in diesem
und nächsten Jahr, aber die Kürzungen werden nicht noch tiefer ausfallen,
als was schon im ersten Halbjahr passiert ist.
Die Sparmaßnahmen in Europas Krisenländern sind viel drakonischer als in
den USA. Griechenland und Portugal sind schon (oder noch immer) in der
Rezession und Italien und Spanien stehen kurz davor. Das ist aber auch
nicht neu und hat die gesunden Länder, wie Deutschland, nicht vom
Wachstumspfad abgebracht.
Reif für die Rezession?
Haushaltskonsolidierung in den USA und Europa werden das Wachstum weiterhin
bremsen mit besonders unangenehmen Folgen für den Arbeitsmarkt, aber
alleine nicht zu einer Rezession führen. Auch ist die allgemeine
Wirtschaftslage noch nicht reif für eine Rezession. In der Regel kommt es
erst zu einer Rezession, wenn sich Zins- und Kreditbedingungen stark
verschlechtern und dies zu einem Zeitpunkt, in dem das Wachstum besonders
kreditgetrieben ist. Dieser, meist spätzyklische Punkt, ist noch nicht
erreicht.
– Gerade die letzte Rezession war so gravierend, weil kreditgetriebene
Ausgaben in den USA und Europa vor der Krise so stark wuchsen.
Investitionen brachen danach zusammen und haben sich seither nur
langsam erholt. Gemessen an der Wirtschaft sind die Investitionen noch
immer nahe dem Tiefstand, was bedeutet, dass viele Firmen nicht viel
mehr als Ersatzinvestitionen tätigen. Was nicht hoch fliegt, kann also
auch nicht tief fallen.
– Der Aktiensturz hat bisher noch nicht zu einer alarmierenden
Verschlechterung der allgemeinen Finanzbedingungen geführt. Die Zinsen
sind niedrig und fallen zudem noch. Kreditvergabe-bedingungen haben
sich seitüber einem Jahr stetig gelockert und das scheint sich trotz
Marktkrise auch nicht zuändern.
Zentralbanken an die Front
Schwächelnde Wirtschaften sind jedoch verletzbar und der Aktiensturz hat
das Potential mehr Schaden anzurichten. Wir glauben, dass die
Wahrscheinlichkeit einer Rezession bei weit weniger als die vom Markt
angenommenen 50% liegt, aber sie ist nicht zu vernachlässigen und steigt um
so länger die Markt-krise anhält. Der Aktiensturz hat negative Vermögens-
und Vertrauenseffekte, die in den Augustumfragen sichtbar werden sollten.
Das mag nur kurzfristig sein, aber das Risiko ist, dass der
Vertrauensverlust bei Unternehmen und Haushalten anhält und größeren
Schaden anrichtet. Politik und besonders die Zentral-banken müssen das
verhindern. Wir erwarten daher weitere Stützungsmaßnahmen und glauben,
dass dadurch eine Eskalation vermieden wird.
EZB und Fed haben bereits wichtige Schritte getan. Die EZB wird die Zinsen
kaum weiter anheben. Der nächste Schritt könnte sogar eine Senkung sein.
Wenn auch widerwillig, wird die EZB wahrscheinlich die Anleihe-käufe
fortsetzen, bis der europäische Rettungsschirm diese Aufgabeübernehmen
kann. QE3 bleibt eine Möglichkeit für die Fed. Denkbar ist auch, dass die
Fed Aktien als Sicherheit in ihrer Primary Dealer Credit Facility annimmt.
In den Schwellenländern gehören Zinsan-hebungen wahrscheinlich der
Vergangenheit an. Wichtig für die Kursänderungen aller Zentralbanken sind
Zeichen, dass der Inflationsdruck nachlässt, wie dies auch bei den letzten
Zahlen aus China zu erkennen war.
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16.08.2011 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,übermittelt durch die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.
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