DGAP-News: Towers Watson: Gestiegene Anforderungen an Boni in Banken – Positive Geschäftsentwicklung lässt Vergütung steigen / Langfristiger und nachhaltiger Erfolg als Voraussetzung für Boni / Towers-Watson-Befragung bei Banken in Deutschland undÖsterrei

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Towers Watson: Gestiegene Anforderungen an Boni in Banken – Positive
Geschäftsentwicklung lässt Vergütung steigen / Langfristiger und
nachhaltiger Erfolg als Voraussetzung für Boni /
Towers-Watson-Befragung bei Banken in Deutschland undÖsterreich

06.06.2011 / 08:39

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Gestiegene Anforderungen an Boni in Banken

Positive Geschäftsentwicklung lässt Vergütung steigen / Langfristiger und
nachhaltiger Erfolg als Voraussetzung für Boni

Towers-Watson-Befragung bei fast 30 Banken in Deutschland undÖsterreich

Frankfurt, 6. Juni 2011 – Nach unsicheren Aussichten im Zuge der
Finanzkrise stehen bei vielen Instituten in Deutschland undÖsterreich die
Zeichen nun wieder auf Wachstum. Der Personalbestand wird eher verstärkt
als verringert, das Grundgehalt steigt um 1 bis 3 Prozent und die
Bonushöhen erreichen wieder Vorkrisenniveau. Doch die positiven
Entwicklungen gehen mit erhöhten regulatorisch bedingten Anforderungen
einher. Die Banken verändern neben der Systematik auch Steuerung und
Auszahlungsmodalitäten der Vergütung, was sich in Regelungen zur
aufgeschobenen Auszahlung, differenzierten Gehaltsobergrenzen, sowie der
vermehrten Beachtung von Risikoaspekten und Qualitätskriterien
widerspiegelt.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine Befragung der Unternehmensberatung Towers
Watson bei HR-Managern in fast 30 Bankinstituten in Deutschland undÖsterreich. Die Untersuchung wurde bereits zum fünften Mal in Folge
durchgeführt.

–Aufgrund des regulatorischen Korsetts können die Banken für die
langfristige Bindung von Schlüsselmitarbeitern nicht mehr so stark auf
monetäre Anreize setzen wie früher. Folglich wird die Bedeutung weiterer
Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung, etwa im Bereich Talent-Management,
Karriereentwicklung oder Work-Life-Balance wachsen–, so Martin Emmerich,
Finanzexperte bei Towers Watson, Frankfurt.

Positive Geschäftsentwicklung spiegelt sich in Gehältern wider

Schätzten die meisten Befragten noch im Juni 2010 die weitere
Geschäftsentwicklung als unklar ein, blicken nun zwei Drittel der Befragten
positiv in die Zukunft. Dies spiegelt sich auch in den erwarteten
Veränderungen im Personalbestand wider. Zum einen stieg der Anteil der
Banken, die Mitarbeiter einstellen werden, auf 41 Prozent (gegenüber 11
Prozent im Juni 2010), zum anderen planen weniger Banken als im letzten
Jahr, ihren Personalbestand weiter zu verringern. Die positive
Grundstimmung zeichnet sich zudem in der Vergütung ab. Wie im Vorjahr
betragen die Grundgehaltssteigerungen mehrheitlich zwischen 1 Prozent und 3
Prozent. Anpassungen in der Grundvergütung nahmen insgesamt 40 Prozent der
befragten Institute vor, und dies vor allem bei den Mitarbeitergruppen der
Geschäftsführer und Risk Taker. Nahezu alle Institute, die die
Grundvergütungen aufgrund regulatorischer Vorgaben angepasst haben,
veränderten folglich auch die Zusammensetzung der Vergütung aus Grundgehalt
und variablen Anteilen.

Gestiegene Bonusvolumina stehen erhöhten Anforderungen gegenüber

Die Veränderungen der ausgezahlten Bonusvolumina im Vergleich zum Vorjahr
zeigen eine nahezu einheitlich positive Tendenz für alle
Mitarbeitergruppen. Bei rund der Hälfte aller Banken stiegen die Boni
ganzheitlich, bei rund einem Viertel der Institute erhielten die
Mitarbeiterähnlich hohe Boni wie für 2009. Lediglich bei 16 Prozent und
weniger der befragten Institute mussten die Mitarbeiter eine Verringerung
der Boni hinnehmen.

–Im Durchschnitt sind die Bonushöhen wieder auf dem Vorkrisenniveau
angekommen. Jedoch sind die Anforderungen, die mit der Auszahlung verbunden
sind, deutlich gestiegen. Die vielfältigen Deferralregelungen sind hier nur
ein Beispiel–, so Towers-Watson-Berater Emmerich. Verfügten in der
Vergangenheit nur 24 Prozent aller Institute in Deutschland undÖsterreichüber Deferralregelungen, so ist die Zahl auf aktuell rund die Hälfte
gestiegen. Deferralregelungen legen fest, dass Boni zeitverzögert
ausgezahlt werden. Zudem ist die Auszahlung oft an die künftige
Geschäftsentwicklung und den nachhaltigen Erfolg des Instituts geknüpft.

Mehrheitlich beträgt der Zurückbehaltungszeitraum für Deferrals drei bis
fünf Jahre, inÖsterreich mindestens fünf Jahre. Zwei Drittel der Banken
sehen im Zeitverlauf mehrere Auszahlungen vor (pro rata temporis), während
weitere 30 Prozent eine vollständige Auszahlung nach Ablauf der Frist
planen. Auch bei der Auszahlungsart zeigen sich Unterschiede. Zwei Drittel
der Institute zahlen die Deferrals in bar aus, ca. 20 Prozent in Aktien
bzw. in bar und Aktien. Eine Verzinsung erfolgt nur bei lediglich 15
Prozent der Banken. Die Mehrheit der Banken mit Deferralsystematik bildet
die Anforderungen an die nachhaltige Wertentwicklung durch einen
kennzahlenbasierten Cash-Plan ab.

Umsetzung der Regulatorik zum Teil noch –work in progress–

Mit der Anpassung der Vergütungssysteme an die neuen regulatorischen
Anforderungen haben sich praktisch alle Banken befasst. Das betrifft
Veränderungen im Hinblick auf angemessene Obergrenzen für das Verhältnis
von fixer und variabler Vergütung, die Berücksichtigung von Risikoaspekten
bei der Erfolgsmessung und die Abbildung qualitativer Ziele bei der
individuellen Leistung der Mitarbeiter.

Mehr als ein Viertel hat den Anpassungsprozess bereits abgeschlossen, bei
66 Prozent sind die Anpassungen noch in Arbeit. Fast zwei Drittel der
befragten Banken haben bereits differenzierte Obergrenzen für das
Verhältnis von fixer und variabler Vergütung bei unterschiedlichen
Mitarbeitergruppen festgelegt. Einheitliche Obergrenzen sehen nur 17
Prozent der Banken vor, wozu ausschließlich deutsche Institute gehören. 21
Prozent der Banken haben noch keine Obergrenzen definiert.

Fast ohne Ausnahmen berücksichtigen die befragten deutschen undösterreichischen Institute Risikoaspekte bei der Ermittlung des
Gesamterfolgs bzw. der Organisationseinheit. Bei der Ermittlung der
individuellen Leistung greifen alle Institute auf qualitative Kriterien
zurück. Die Beachtung interner Regelwerke (Compliance) spielt bei der
Hälfte der Banken eine Rolle, während die Kundenzufriedenheit oder erlangte
Qualifikationen nur bei rund einem Viertel bzw. Fünftel zum Tragen kommen.Über Towers Watson

Towers Watson, eine der führenden Unternehmensberatungen weltweit,
unterstützt seine Kunden, ihren Unternehmenserfolg durch ein effektives
HR-, Finanz- und Risikomanagement zu steigern. Mit rund 14.000
Mitarbeitern in 34 Ländern entwickelt das Unternehmen Lösungen in den
Bereichen betriebliche Altersversorgung und Nebenleistungen, Personal- und
Vergütungsmanagement sowie Risiko- und Finanzmanagement, einschließlich
der Beratung von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen.

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Ulrike Lerchner-Arnold
Telefon: +49 (0)611 794-218; E-Mail:
ulrike.lerchner-arnold@towerswatson.com

Julia Kößler, Emanate GmbH
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Ende der Finanznachricht

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