Nach einer Idee des dänischen Regisseurs Lars von Trier spielt die Theaterwerkstatt der Hochschule Bremen das Stück ?Dogville?. Premiere ist am Freitag, dem 3. Juni 2016, um 20:30 Uhr, in der Hochschule Bremen, Campus Neustadtswall 30, 28199 Bremen, WKL-Halle (gegenüber ?Modernes?). Weitere Aufführungstermine am selben Ort: 4., 5., 7., 8., 9. und 10 Juni, jeweils um 20:30 Uhr. Telefonische Kartenreservierung unter: 0421-5905 3094 oder 0174-663 0814. Mitwirkende: Studierende der Hochschule Bremen und der Uni Bremen, Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Bremen Ost. Choreographie: Tim Gerhards (Steptext dance project), Filmrealisation: Oliver Rusanov (Hochschule Bremen), Live-Musik: Florian Oberlechner (Akkordeon) und Johannes Haase (Violine), Regie und Konzeption: Holger Möller.
Die Anwesenheit der schutzlosen Fremden (Grace) wird zum Prüfstein für die Moral der Einwohner von Dogville. Sehr bald weicht die kleinbürgerliche Gastfreundschaft umfassender Verrohung. Als die Polizei mit Steckbriefen nach der schönen Fremden sucht, beginnt die Stimmung zu kippen. Grace muss sich ihr Aufenthaltsrecht immer härter erschuften, wird zum Mädchen für alles und schließlich zum sexuellen Freiwild der männlichen Bewohner. Zivilcourage hat an diesem Ort – der auch anderswo sein könnte – keine Chance.
Nicole Kidman glänzte in der Hauptrolle der Grace, als der dänische Regisseur Lars von Trier diesen Stoff in einem Film mit großer Starbesetzung 2003 in die Kinos brachte. Der Film erzählt von der Verkommenheit der menschlichen Natur, vom Bösen, das von Trier mit unverhohlenem Zynismus triumphieren lässt. Regisseur von Trier bringt den Ort Dogville als brechtianisches Fragment auf die Theaterbühne. Mit eindringlichen filmischen Bildern gelingt ihm die Verknüpfung beider Genres.
Die Theaterwerkstatt versucht ihren eigenen Zugang zu Inhalt und Form dieses zeitlos aktuellen Stoffes. Als Spielort hat man sich für die riesige Maschinenhalle WKL der Hochschule Bremen entschieden. Dieser sperrige Bühnenort mag für das zentrale Thema des Stückes gelten: Ein schwelender Prozess von Entmenschlichung.