
In einer Zeit wirtschaftlicher Herausforderungen und steigender Klimaschutzanforderungen zeigt ein Kölner Praxisbeispiel, wie innovative Smart Building-Technologie schnell und kosteneffizient zu erheblichen Energieeinsparungen führen kann.
Erfolgreiche Implementierung in Köln demonstriert Einsparpotenziale
Im Frühjahr 2024 wurde im Firmensitz der Holthausen GmbH in Köln-Zollstock ein digitaler Zwilling implementiert, der beeindruckende Ergebnisse liefert. Die 2.230 Quadratmeter große Gewerbeimmobilie nutzt die KI-basierte Cloud-Plattform „Priva ecoBuilding“, die als schlanke Zwillingslösung sämtliche Gebäude-technische Anlagen in Echtzeit überwacht und optimiert.
„Uns ist besonders bewusst geworden, dass ‚Automation‘ bisher nur eine Worthülse war“, berichtet Holthausen-Geschäftsführer Bastian Winter. „Wir mussten bisher aufwendig Daten auslesen, Anlagen händisch nachregeln und die Auswirkungen mühsam verfolgen. Jetzt funktioniert das System praktisch unsichtbar und tatsächlich selbstständig“.
Der digitale Zwilling steuert die Photovoltaikanlage samt Speichermanagement, die Wasseraufbereitung, die Wärmepumpen-basierte Klimatisierung und die Beschattungssysteme in vier individuell definierten Gebäudezonen – und erreicht dabei Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent.
Unkomplizierte Implementierung in acht Schritten
Die Umsetzung erfolgte in einem klar strukturierten Prozess:
1. Vorab-Scan: Analyse der Voraussetzungen und Erstellung eines Aktionsplans
2. Entwurf: Skizzierung des digitalen Zwillings auf Basis vorhandener Planungsunterlagen
3. Verifizieren: Abgleich der Pläne mit realen Betriebswerten
4. Optimieren: Erfassung von Verbesserungsmöglichkeiten
5. Programmieren: Einrichtung von Schnittstellen zur bestehenden Gebäudetechnik
6. Lese-Phase: Das System lernt über mehrere Wochen die Betriebsabläufe
7. Scharfschalten: Übernahme der proaktiven Steuerung
8. Anpassung: Kontinuierliche Optimierung bei veränderten Nutzungsbedingungen
Bemerkenswert: Das Gebäude wurde ohne Building Information Modeling (BIM) geplant – der digitale Zwilling ließ sich dennoch problemlos implementieren.
Perfekte Lösung für aktuelle Marktherausforderungen
Das kürzlich veröffentlichte „BTGA-Frühjahrsgutachten 2025“ unterstreicht die strategische Bedeutung solcher Lösungen. Der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA) identifiziert in seiner Studie eine deutliche Verschiebung im Markt: Während Neubauprojekte rückläufig sind, gewinnen Bestandsmaßnahmen stark an Bedeutung.
Die Zahlen sprechen für sich:
– Über 60% der Bauinvestitionen im Nichtwohnbau fließen bereits in den Bestand
– Gewerbebauten – Nichtwohngebäude gemeinsam mit großvolumigen Wohngebäuden – sind laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für 30,7% der deutschen CO-Emissionen verantwortlich
„Der Bestand ist hinsichtlich der Bauinvestitionen deutlich relevanter als der Neubau. Energetische Sanierungen und die Erhaltung bzw. Umnutzung existierender Gebäude bei gleichzeitiger Schwäche des Neubaus werden die Bedeutung des Bestands weiter stärken“, heißt es im Gutachten.
Warum Priva ecoBuilding eine optimale Antwort ist
Die Priva-Lösung fokussiert genau auf die Herausforderungen, vor denen der Gebäudesektor aktuell steht:
– Fokus auf Bestandsgebäude: Der digitale Zwilling lässt sich in bestehende Gebäudemanagement-Systeme integrieren – ohne aufwendige Umbauten oder BIM-Daten
– Kosteneffizienz: In wirtschaftlich angespannten Zeiten bietet die Lösung schnelle Amortisation durch erhebliche Energieeinsparungen
– Klimaschutz: Mit einem Drittel des deutschen Energieverbrauchs im Gebäudesektor bieten digitale Zwillinge einen praktischen Weg zur Emissionsreduktion
– Herstellerunabhängigkeit: Das System verfügt über offene Schnittstellen und kann verschiedene Datenquellen integrieren
„Digitale Zwillinge sind niedrigschwellige Einstiegslösungen in die digitale Transformation von Bestandsimmobilien und eine Schlüsseltechnologie für die energetische Transformation von Gebäuden“, fasst Andreas Wagner von Priva Building Intelligence in seinem Beitrag im „BTGA-Almanach 2025“ zusammen.
Zukunftsorientierte Technologie für unsichere Zeiten
In einem Marktumfeld, in dem laut BTGA-Studie 78,5% der TGA-Fachbetriebe die Zurückhaltung von Auftraggebern als zentrale Herausforderung sehen, bieten digitale Zwillinge eine pragmatische Lösung. Sie ermöglichen es Gebäudebetreibern, ohne große Investitionen unmittelbar Energie- und Betriebskosten zu senken – und leisten gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.
Informationen zum kostenloden Download
Für weitere Informationen zum Thema „Digitale Zwillinge in der Gebäudeautomation“ stehen der „BTGA-Almanach 2025“ und das „BTGA-Frühjahrsgutachten 2025“ kostenfrei unter https://btga.de zum Download zur Verfügung.