Digitalisierung als Konfliktherd in Familienunternehmen

Digitalisierung ist für 83 Prozent der
Familienunternehmen der zentrale Trend 2018 / Ganz oben auf der
digitalen Agenda: Investitionen in IT- und Daten-Sicherheit,
Weiterbildung der Mitarbeiter und Anpassung der IT-Landschaft /
Nachfolge-Generation soll digitale Geschäftsmodelle entwickeln, hat
aber oft keine Entscheidungshoheit / Konflikte vorprogrammiert

Digitalisierung – das ist für 83 Prozent der deutschen
Familienunternehmer der wichtigste Trend für 2018. Das zeigt die
Umfrage „Generationenkonflikt Digitalisierung“ der Prüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC, an der mehr als 300 Geschäftsführer,
Inhaber und Vorstände von Familienunternehmen teilgenommen haben. Wie
die Befragten darauf reagieren wollen? 51 Prozent wollen in ihre IT-
und Datensicherheit investieren. 44 Prozent möchten ihre Mitarbeiter
intensiv weiterbilden, und 41 Prozent ihre IT-Landschaft anpassen.

Tragweite der Digitalisierung wird nicht erkannt

Insgesamt konzentrieren dass sich die Unternehmen vor allem auf
technologische Aspekte. „Familienunternehmen wissen, dass sie die
Digitalisierung betrifft, erkennen aber nicht immer die komplette
Tragweite“, sagt Dr. Peter Bartels, PwC-Geschäftsführungsmitglied und
Leiter Familienunternehmen und Mittelstand. „IT- und Daten-Sicherheit
sowie der Umbau der IT-Landschaft sind für die erfolgreiche digitale
Transformation zwar wichtig – im Kern geht es aber um ganz andere
Fragen: Wie kann ich neue digitale Geschäftsfelder entwickeln? Hat
mein bisheriges Geschäftsmodell auf Dauer noch Bestand? Soll ich
verstärkt mit Start-ups zusammenarbeiten?“ Diese Aspekte haben
deutlich weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen im Blick.

Sorge um die Sicherheit im Netz

Die Tendenz zur Fokussierung auf die IT spiegelt sich auch in den
Investitionen wider, die Familienunternehmen 2018 in die
Digitalisierung verschiedener Unternehmensbereiche stecken wollen.
Die meisten Befragten (56 Prozent) wollen in Cyber Security
investieren, in die Digitalisierung der Arbeitsabläufe (45 Prozent)
und in digitale Technologien (44 Prozent). Lediglich 14 Prozent geben
an, dass sie Geld schwerpunktmäßig für die Entwicklung neuer
Geschäftsmodelle ausgeben werden. „Dabei müssen Familienunternehmen“,
so Peter Bartels, „ihr Geschäftsmodell heute erneuern, bevor es
andere morgen obsolet machen. Diese Dringlichkeit ist nur den
wenigsten bewusst.“

Nachfolgegeneration soll es richten – darf aber nicht entscheiden

Dass die umfassende Veränderungsdynamik der Digitalisierung nicht
immer erkannt wird, zeigt sich auch an der Rolle der
Nachfolge-Generation. Die Entwicklung neuer digitaler
Geschäftsmodelle liegt überwiegend bei ihr, sagen 64 Prozent der
Befragten. Außerdem soll jeweils mehr als die Hälfte von ihnen die
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen oder Start-ups ausbauen (59
Prozent) und allgemein die Digitalisierung vorantreiben (51 Prozent).
Konsequent zu Ende bringen kann die Nachfolge-Generation diese
Aufgaben allerdings nicht immer. Denn wenn es darum geht,
Entscheidungen zu fällen und entsprechende Investitionen festzulegen,
ist ihr Einfluss beschränkt – bei nur knapp einem Drittel der
befragten Unternehmen hat hier die Nachfolgegeneration das Sagen.

Digitalisierung birgt Konfliktpotenzial

Das führt fast zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten. So sagen
jeweils 55 Prozent der Befragten, bei denen mehr als eine Generation
im Unternehmen arbeitet, dass es häufig oder manchmal zu Konflikten
kommt, wenn es um Entscheidungen rund um die Digitalisierung geht
oder die Investitionshöhe dafür festgelegt werden soll. Auch die
Digitalisierung einzelner Bereiche und die Entwicklung neuer
Geschäftsmodelle sind für mehr als die Hälfte der Befragten
konfliktbeladen. „Das bringt Frustration mit sich“, sagt Peter
Bartels. „Wer gute Ideen hat und sie nicht umsetzen kann, fühlt sich
ausgebremst. Das ist übrigens kein rein deutsches Phänomen. In
unserem internationalen NextGen Survey, für den wir vergangenes
Nachfolger aus 21 Ländern befragt haben, kam ein ganz ähnliches
Ergebnis heraus.“ (www.pwc.de/nextgen2017).

Quelle: „Generationenkonflikt Digitalisierung“, Januar 2017,
www.pwc.de/digitalermittelstand

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 236.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Corinna Freudig
PwC-Presseabteilung
Tel.: (0211) 981 – 1123
E-Mail: corinna.freudig@pwc.com
www.pwc.de/familienunternehmen

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell