Lange wurde spekuliert, jetzt ist es bekannt:
Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) wird in
Bernburg-Strenzfeld in Sachsen-Anhalt ihr Internationales
Pflanzenbauzentrum errichten.
Das hat heute der DLG-Gesamtausschuss in Braunschweig beschlossen.
Sachsen-Anhalts Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko
Aeikens begrüßte die Entscheidung. Aeikens sagte: „Ich freue mich,
dass sich die DLG für Sachsen-Anhalt entschieden hat. Der
Agrarstandort Sachsen-Anhalt erfährt mit der Etablierung des
Pflanzenbauzentrums in Bernburg-Strenzfeld eine enorme Aufwertung.“
Das Gelände mit rund 500 Hektar Fläche dient als Standort für die
anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung in der ganzen
Bandbreite der landwirtschaftlichen Produktion. Es ist Standort für
Freilandausstellungen und für Landtechniktests auf dem Feld. Außerdem
werden Fortbildungsangebote für die Weiterbildung entwickelt und die
Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft ausgebaut. Dr.
Lothar Hövelmann, Geschäftsführer des DLG Fachzentrums
Landwirtschaft, übernimmt auch die Leitung des Internationalen
DLG-Pflanzenbauzentrums.
„Das Internationale DLG-Pflanzenbauzentrum ist ein wichtiger
Baustein für eine wettbewerbsfähige, zukunftsorientierte und
nachhaltige Landwirtschaft“, betont DLG-Präsident Carl-Albrecht
Bartmer. „Die DLG unternimmt im 125. Jahr ihres Bestehens diese
Zukunftsinvestition, um einen Beitrag für den Agrar- und
Forschungsstandort Deutschland zu leisten und die angewandte
Pflanzenbauforschung zu fördern.“ Aufgaben wie die Sicherung der
Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung sowie alternative
Energiekonzepte, die auf Biomasse basieren, erhöhen den
Innovationsdruck auf die moderne Pflanzenproduktion. Demgegenüber ist
in Deutschland jedoch festzustellen, dass die Bedeutung
anwendungsorientierter Forschung im Pflanzenbau insbesondere aus
finanziellen Gründen seit Jahren zurückgeht.
In der Startphase wird das Internationale DLG-Pflanzenbauzentrum
mit drei bis vier Mitarbeitern aufgebaut. „Die intensive Evaluation
im Vorfeld hat gezeigt, dass sich das Gelände in Bernburg-Strenzfeld
hervorragend für diese Zwecke eignet „, sagt Dr. Lothar Hövelmann.
„Sowohl unter pflanzenbaulichen als auch unter standortkundlichen
Gesichtspunkten – also hinsichtlich Bodenbeschaffenheit und
klimatischen Bedingungen – bietet der Standort die besten
Voraussetzungen. Besonders wichtig ist die Nähe zu Standortpartnern
aus Forschung und Beratung, wie der Landesanstalt für Landwirtschaft
und Gartenbau (LLFG), der Hochschule Anhalt,der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem
Julius-Kühn-Institut Quedlinburg sowie die Zusammenarbeit mit
Unternehmen aus der Agrarwirtschaft.“
Im Internationalen Pflanzenbauzentrum wird die DLG mit Partnern
aus Wissenschaft (Hochschulen, Ressortforschung des Bundes und
Einrichtungen der Länder) und Wirtschaft Fragen des Pflanzenbaus
sowie der Land- und Verfahrenstechnik untersuchen. Dazu gehören etwa
Präzisionslandwirtschaft, Nährstoffmanagement, Fruchtfolgegestaltung,
Energiepflanzenanbau, Bodenbearbeitungsstrategien,
Anpassungsstrategien an den Klimawandel, Pflanzenschutz. sowie
komplexe produktionstechnische Verfahrensvergleiche. In Kooperation
mit den führenden Forschungs- und Beratungseinrichtungen soll hier
ein Beitrag geleistet werden, wissenschaftliche Erkenntnisse
praktisch zu prüfen, ihre Umsetzung in die Praxis zu unterstützen und
gleichzeitig neue Fragestellungen durch einen „Runden Tisch“ der
Pflanzenbauprofis zu initiieren. Das Internationale
Pflanzenbauzentrum versteht sich deshalb als eine Plattform, auf der
Experten aus Praxis und Wissenschaft, Wirtschaft und Beratung
Erkenntnisse vernetzen und in praktische Frage- und
Versuchsanstellungen umsetzen.
Ein weiterer wesentlicher Zweck des Internationalen
Pflanzenbauzentrums ist seine Nutzung für pflanzenbauliche
Demonstrationen. Daher werden die DLG-Feldtage 2012 vom Dienstag, 19.
Juni, bis Donnerstag, 21. Juni 2012, sowie die Folgeveranstaltung
2014 auf dem Gelände des Internationalen Pflanzenbauzentrums
stattfinden. Im Zuge der Entwicklungen um das Internationale DLG
Pflanzenbauzentrum sind beim Bund unter dem Arbeitstitel „Forschungs-
und Entwicklungscluster Pflanzenbau Deutschland“ Überlegungen zur
Neugestaltung der Pflanzenbauforschung im Rahmen eines übergreifenden
bundesweiten Konzeptes angestoßen worden. Im Rahmen dieses Clusters
soll die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) eine wesentliche
Gestaltungsfunktion übernehmen. Die DLG sieht das Internationale
Pflanzenbauzentrum in Bernburg als wichtiges Element dieses
bundesweit und international wettbewerbsfähigen Forschungsverbundes
und ist bereit, bei dessen Ausgestaltung aktiv mitzuwirken.
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