Dr. Wieselhuber&Partner Branchenstudie: Automobilzulieferer am Scheideweg

(DGAP-Media / 25.07.2013 / 10:29)

Paradoxe Branche: Während der weltweite PKW-Markt 2013 um 2 Prozent auf
70,2 Mio. Einheiten wachsen wird, ist die Lage in Westeuropa schwierig.
Hersteller und Zulieferer mit Hauptabsatzmärkten in Südeuropa können nicht
am Wachstum in China und USA partizipieren. Hinzu kommt: Die neuen
weltweiten Kapazitäten werden mittel- bis langfristig zum Wettbewerb der
heimischen Standorte. Trifft diese kritische Marktsituation auf starre
interne Kostenstrukturen, ist ein Großteil der Automobilzulieferer schnell
von einer Liquiditätslücke bedroht. Die Ressource –Finanzen– wird deshalb
zur zentralen Schlüsselgröße in den Marktstrukturen der Zukunft. Konsequenz
für Automobilzulieferer: Um unter den veränderten Marktgegebenheiten zu
bestehen, muss ihr Geschäftsmodell generalüberholt werden und dabei
Faktoren wie Wertschöpfungskette und Finanzierungsstruktur genau unter die
Lupe genommen werden. Wie? Antworten
liefert die aktuelle Branchenstudie –Automobilzulieferer am Scheideweg– von
Dr. Wieselhuber&Partner (W&P).

Von April 2013 bis Mai 2013 beteiligten sich 112 Sanierungs- und
Finanzierungsexperten aus der deutschen Banken- und Sparkassenlandschaft,
die mehrheitlich zwischen 5 und 10 Unternehmen der
Automobilzulieferindustrie mit Umsatzgrößen von 50 Mio. EUR bis 500 Mio.
EUR jährlich betreuen, an der Umfrage. Der Anteil der Krisenfälle bei den
Befragten lag bei rund 85 Prozent.

Vor dem Hintergrund dieser hohen Krisen-Quote sind sich die Experten einig:
Die Herausforderungen an die Zulieferer sind enorm – vor allem die
Stagnation in den europäischen Märkten wird von 85 Prozent als primäre
Krisenursache verstanden. Etablierte Märkte, unruhige Finanzmärkte,
steigende Rohstoffpreise genauso wie der Trend hin zu einer höheren
Produktvielfalt, der zu einer verstärktenÜbernahme von Entwicklungskosten
führen kann, beeinflussen die Geschäftsentwicklung zusätzlich negativ. Und
auch wenn heute von Trends wie Elektromobilität und neuen
Mobilitätskonzepten nur geringe Einflüsse erwartet werden: Zur weiteren
Konsolidierung der Branche werden sie mittelfristig definitiv beitragen.

–Den besten Schutz vor sich verändernden Marktsituationen bietet ein
tragfähiges, robustes und zukunftsfähiges Geschäftsmodell. Gerade
mittelständische Zulieferer, die nicht frühzeitig den Weg der
Globalisierung gegangen sind und somit noch nicht an dem globalen Wachstum
partizipieren können, müssen ihr Geschäftsmodell bis auf die Grundsteineüberprüfen–, so Volker Riedel, Partner und Initiator der Studie bei W&P.
Eine wesentliche Bedeutung für die erfolgreiche Marktbearbeitung sprechen
die Experten hier der Innovationsleistung von Zulieferunternehmen zu. Da
nachhaltige Innovationen meist einen spezifischen Technologie- und
Kompetenz-Mix erfordern, sollten Zulieferunternehmen Allianzen und
Netzwerke mit strategischen Partnern schmieden, um den Ansprüchen an neue
Materialien und Technologien gerecht zu werden: –Neben einer mangelnden
Differenzierung durch intelligente Produkte und Dienstleistungen ist vor
allem die Konzentration auf einen oder wenige OEMs ein wesentlicher
Krisenbeschleuniger – wer einseitig abhängig ist, findet sich schnell in
einer Abwärtsspirale wider –, warnt Riedel deshalb.

Weiterer Erfolgsfaktor aus Sicht der Experten ist die frühzeitige
Identifikation von Kundenwünschen – denn sie bestimmen das Angebot der
OEMs, die die Leistungsanforderungen wiederum an die Zulieferunternehmen
durchreichen. Riedel weiß: –Wer als Zulieferer seinen Finger am Puls der
Kundenbedürfnisse hat, ist dem Wettbewerb einen entscheidenden Schritt
voraus: Er verschafft sich schlicht und ergreifend einen zeitlichen
Entwicklungsvorsprung.–

Entscheidendes –To Do– für erfolgreiche Branchen-Player: Die Optimierung
der Supply Chain-Prozesse. Dennüber gehobene interne Potenziale,
verringerte Durchlaufzeiten sowie verkürzte Reaktionszeiten kann man sich
von den Wettbewerbern vor allem preislich abheben. Darin sind sich die
Befragten zu 100 Prozent einig, messen aber auch dem Global Sourcing sowie
einem konsequenten Working Capital Management auf der Wertschöpfungsebene
entscheidende Bedeutung zu.

Auf der Ebene der Finanzierungsarchitektur gilt es zum einen die
Vorfinanzierungsfunktion in der Wertkette zum eigenen Vorteil zu gestalten,
zum anderen müssen Zulieferunternehmen die Herausforderungen aus den
Stückzahl-Risiken in den Griff bekommen. Riedel: –Es liegt an den
Entscheidungsträgern eine tragfähige und passgenaue Finanzierungsstruktur
zu implementieren und notwendige Maßnahmen anzustoßen, um die zukünftige
Finanzierungsbereitschaft der Banken zu erhöhen. Schließlich stehen
finanzielle Stabilität und unternehmerische Freiheitsgrade in direktem
Zusammenhang–.

Kurzporträt Dr. Wieselhuber&Partner
Dr. Wieselhuber&Partner (W&P) ist eine unabhängige,branchenübergreifende
Top-Management-Beratung für Familienunternehmen sowie für Sparten und
Tochtergesellschaften von Konzernen unterschiedlicher Branchen. Sie ist
spezialisiert auf die unternehmerischen Gestaltungsfelder Strategie,
Innovation&New Business, Führung und Organisation, Marketing und
Vertrieb, Operations sowie auf die nachhaltige Beseitigung von
Unternehmenskrisen durch Restrukturierung und Finanzierung. Mit Stammhaus
in München bietet Dr. Wieselhuber&Partner seinen Kunden umfassendes
Branchen- und Methoden-Know-how mit dem Anspruch, die Wachstums- und
Wettbewerbsfähigkeit, Ertragskraft und den Unternehmenswert seiner
Auftraggeber nachhaltig sowie dauerhaft zu steigern.

Pressekontakt:
Stephanie Meske
Dr. Wieselhuber&Partner
Unternehmensberatung
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