Dramatischer Anstieg der Wohnungslosigkeit: Paritätischer fordert Sofortmaßnahmen gegen Armutsvertreibung und Wohnungslosigkeit

Als höchst dramatisch bewertet der Paritätische
Wohlfahrtsverband die gestern von der Bundesarbeitsgemeinschaft
Wohnungslosenhilfe (BAG W) veröffentlichten Zahlen zum Anstieg der
Wohnungslosigkeit in Deutschland. In Reaktion auf die aktuell
vorgelegte Studie fordert der Verband eine Mietpreisbremse, die
Erschwerung von Zwangsräumungen sowie deutliche Investitionen in den
sozialen Wohnungsbau.

„Bei den Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen müssen
sämtliche Alarmglocken schrillen“, warnt Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. „Die Öffentlichkeit kann es
nicht zulassen, dass die zunehmende Armut in Deutschland,
Niedriglöhne und Hartz IV mehr und mehr Menschen tatsächlich
obdachlos machen. Insbesondere die wachsende Zahl von Zwangsräumungen
kommt immer mehr einer staatlich legitimierten Armutsvertreibung aus
teuren Innenstädten gleich.“

Der Paritätische fordert Bund, Länder und Kommunen auf,
unverzüglich geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um der dramatischen
Entwicklung Einhalt zu gebieten. Der Verband fordert unter anderem
eine wirkungsvolle Mietpreisbremse, Verbesserungen beim Wohngeld und
deutlich mehr sozialen Wohnungsbau. „Um die Vertreibung armer
Menschen aus ihren Wohnungen zu stoppen, müssen vor allen Dingen und
sofort Zwangsräumungen, die allein wegen der wirtschaftlichen Not der
Menschen stattfinden, unterbunden werden“, fordert Schneider.
Dringender Handlungsbedarf bestehe darüber hinaus bei Hartz IV. Die
Möglichkeit, jungen Menschen unter 25 Jahren zur Sanktionierung sogar
die Wohnkosten zu streichen, gehöre abgeschafft. „Es ist die
Streichung der Wohnkosten, die nach Beobachtungen von Praktikern
viele junge Menschen zuallererst zu Obdachlosen macht“, so Schneider.

Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, E-Mail: pr@paritaet.org

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