Drittwartung erreicht auch deutsche Unternehmen

Aachen, 03.05.2010 – In den vergangenen Wochen hat die Fachpresse viel über Vor- und Nachteile von Drittwartung für SAP-Systeme berichtet. Auf den Infotagen 2010 gab ein deutsches Unternehmen nun erstmals Einblick in seine Erfahrungen mit SAP-Drittwartung: Die REIFF Management und Service GmbH berichtete über Qualität, finanzielle Vorteile und rechtliche Risiken des alternativen Supports.

Gemessen an anderen Ländern ist der Markt für Drittwartung in Deutschland noch sehr klein. Laut Software-Experte Dr. Stefan Ried, Senior Analyst bei Forrester Research, sind die Unternehmen hierzulande noch sehr nah an der SAP und entscheiden sich oft für eine Single-Vendor-Strategie. Doch das Interesse sei sowohl auf Anbieter- als auch auf Anwenderseite groß. Das wurde auch auf den Infotagen 2010 deutlich: Zahlreiche Fragen und Anmerkungen an REIFF Management und Service zeugten sowohl von großem Interesse als auch von noch bestehender Verunsicherung.

Aufgrund der allgemeinen Wirtschaftskrise hatte sich das Schwäbische Unternehmen entschieden, den SAP-Wartungsvertrag zu kündigen. „Wir haben da ein klares Missverhältnis zwischen Aufwand und Leistung gesehen“, kommentiert ein Sprecher. „Wir benötigen nur die Fehlerbehandlungen und die legal patches; die neuen Funktionen der Updates sind für uns im Grunde irrelevant. Einen Grund, auf 6.0 zu wechseln, sehen wir ebenfalls nicht. Wir wollten uns lieber verschiedene Optionen offen halten.“

Da das Unternehmen noch keinerlei Erfahrungen mit Drittwartung besaß und eine Wartungskündigung verständlicherweise auch als Risiko angesehen wurde, entschied man sich, entsprechend vorsichtig zu handeln. Die Wahl fiel schließlich auf einen Wartungsvertrag beim amerikanischen Anbieter Rimini Street. Bisher steht die REIFF Management und Service GmbH erst am Anfang dieses Vertrages; dennoch hat sie bereits einige positive Erfahrungen sammeln können.

Auch deutsche Unternehmen sparen bei der SAP-Wartung

„Anfangs herrschte Skepsis wegen der großen Versprechungen seitens Rimini Street“, erklärt der Sprecher weiter. „Und wir haben in gewisser Weise einen Vertrauensvorschuss geben müssen. Bisher wurden wir jedoch nicht enttäuscht: Wir haben nicht unser Supportkonzept umgestellt, sondern Rimini Street in dieses Konzept integriert.“ Lobende Worte fanden die Referenten bspw. für das Engagement, die Professionalität und nicht zuletzt die mögliche Kostenersparnis. Auch, dass mit den Ansprechpartnern auf deutsch kommuniziert wird, wurde im Hinblick auf den SAP-Support als besonders erfreulich empfunden.

Die anschließende Diskussion zeigte auf, wo bei Anwendern noch die größte Verunsicherung herrscht. Besonders rechtliche Aspekte wie bspw. die Legalität von Drittwartung (auch im Hinblick auf das Verfahren Oracle gegen Rimini Street) wurden besprochen und alle Bedenken konnten ausgeräumt werden.