Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, hat eigene Versäumnisse in der Affäre um die Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“ eingestanden. „Natürlich sind bei der Beschaffung Fehler gemacht worden“, sagte Wieker im Interview mit dem „Spiegel“. „Und natürlich hätte ich, zusammen mit anderen, früher auf Fehlentwicklungen hinweisen müssen. Diesen Schuh muss ich mir anziehen.“ Wieker hält es zudem für möglich, dass Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ihn als Folge der Affäre entlässt. „Ich trage – zusammen mit anderen – große Verantwortung für das `Euro Hawk`-Projekt“, sagte Wieker, „und wenn der Minister nun von personellen Konsequenzen spricht, dann gehöre ich natürlich zu dem Kreis derer, die damit gemeint sein könnten.“ Die Entscheidung habe sich aber der Minister selbst vorbehalten. „Ich bin Soldat, trage es mit Fassung, wir sind nicht unersetzlich“, so Wieker. Trotz des Zulassungsdebakels hoffe er, den „Euro Hawk“ nach Abschluss der Testflüge im September dauerhaft einsetzen zu können. „Danach werden wir prüfen, ob die Drohne noch genutzt werden kann, wenn sie in den Einsätzen mit ihrer Aufklärungstechnik dringend benötigt wird“, sagte Wieker. „Der ,Euro Hawk‘ fliegt, und nur so sind wir in der Lage, das Isis-System zu testen“, sagte Wieker. „Es handelt sich dabei um eine hochmoderne Isis-Technik zur Nachrichtengewinnung, die in die Drohne eingebaut wurde.“
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