
Seit 70 Jahren setzt sich der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) für
die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen im
grünen Sektor ein. Dieses Jubiläum hat der Verband gestern mit 200
Gästen aus dem genossenschaftlichen Verbund, der Politik und
Wirtschaft gefeiert.
Unter den Gästen war auch die Bundesministerin für Ernährung und
Landwirtschaft Julia Klöckner (CDU). Sie sagte: „Selbsthilfe,
Selbstverantwortung, Selbstverwaltung – die genossenschaftlichen
Prinzipien sind aktueller denn je. Das hat uns gerade dieser Sommer –
geprägt von Hitze, vor allem aber lang anhaltender Trockenheit –
deutlich vor Augen geführt. Die Genossenschaften haben unter anderem
mit der Einrichtung von Futterbörsen schnell und gut darauf reagiert,
gezeigt, dass sie nachhaltig und krisenfest sind. Ganz im Sinne
Raiffeisens, den seinerzeit ebenfalls ein Sommer der Wetterextreme
tätig werden ließ.“
DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp ließ wichtige Stationen aus
der Historie des Verbandes Revue passieren: Die Gründung in Bonn –
damals noch nicht Bundeshauptstadt – der erste Deutsche Raiffeisentag
in Koblenz mit mehr als 1.000 Mitgliedern, die Eröffnung des
Verbindungsbüros in Brüssel als einer der ersten Verbände oder der
Umzug nach Berlin: „In den vergangenen 70 Jahren hat sich die
Agrarwirtschaft durch den europäischen Binnenmarkt, durch
Marktliberalisierung, Globalisierung und zunehmende Digitalisierung
stark geändert. Der DRV hat diesen Wandel stets zum Wohle seiner
Mitglieder aktiv und innovativ begleitet. Deshalb setzen die
ländlichen Genossenschaften ihr Vertrauen in uns – darauf sind wir
stolz.“
Neben Vielem, das bereits erreicht sei, blieben noch viele Punkte,
in denen sich der Raiffeisenverband beständig für seine 2.104
Mitgliedsunternehmen einsetze. „Dazu gehört, dass das Kartellrecht
besser mit dem genossenschaftlichen Prinzip vereinbar sein muss“,
nannte Holzenkamp ein Beispiel. Der Strukturwandel mit dem stetigen
Rückgang der Anzahl genossenschaftlicher Unternehmen werfe die Frage
auf, wie die erforderlichen Kooperationen im genossenschaftlichen
Bereich zukünftig ermöglicht werden könnten. Holzenkamp: „Wir haben
die Politik gebeten, in Zusammenarbeit mit dem Bundeskartellamt einen
Prozess aufzusetzen, in dem diese Fragen mit uns erörtert werden. Von
diesem Prozess erwarten wir auch, dass die Umsetzung der im
Koalitionsvertrag festgehaltenen Ankündigung, Genossenschaften als
nachhaltige und krisenfeste Unternehmensform zu stärken,
konkretisiert wird.“
Eine weitere Herausforderung sieht der DRV-Präsident darin, dass
immer weniger Menschen einen Bezug zur modernen Landwirtschaft
hätten, jedoch Ansprüche an diese stellten, die zunehmend schwieriger
zu erfüllen seien. Auch deshalb hat der Raiffeisenverband einen Film
drehen lassen, der veranschaulicht, wie modern die
genossenschaftlichen Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft
in den verschiedenen Sparten arbeiten. Holzenkamp: „Und wir zeigen
darin, was der Wesenskern von Genossenschaften ist: das gemeinsame
Engagement ganz unterschiedlicher Menschen.“
Die Vielfalt im Verband zeigt darüber hinaus das Magazin „Siebzig
Jahre, Siebzig Köpfe“, in dem Persönlichkeiten aus Wirtschaft und
Politik Antworten auf Schlüsselfragen geben. Sie äußern sich zur
zukünftigen Relevanz von Genossenschaften in der Agrar- und
Ernährungswirtschaft ebenso wie zu den Chancen, die
Internationalisierung und Digitalisierung eröffnen. Das Magazin steht
auf der Internetseite des DRV bereit, der Film ist über den
YouTube-Kanal des Raiffeisenverbandes abrufbar.
Über den DRV
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich
orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und
Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette
Lebensmittel erzielen die 2.104 DRV-Mitgliedsunternehmen im Handel
und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen
mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 63,0 Mrd. Euro.
Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit
Eigentümer der Genossenschaften.
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