Der ZEW-Erwartungssaldo war im Juni deutlich eingebrochen. Aufgrund dessen auf eine Stabilisierung zu setzen erscheint uns jedoch nicht angebracht, denn die Sentix-Befragung zu den Konjunkturerwartungen sank im Juli erneut. Daher sehen wir einen neuerlichen Rückgang des ZEW-Saldos als wahrscheinlich an. Der Saldo der Lageeinschätzungen dürfte sich dagegen robust präsentieren, denn die Einschätzung könnte unter dem Eindruck der zuletzt überraschend festen deutschen Industrieproduktion sowie der Exportdaten stehen. In den USA stehen die Verbraucherpreise am. Die Benzinpreise an den Tankstellen sind rückläufig und sollten den Preisauftrieb insgesamt mäßigen. Jedoch gibt es gegenläufige Entwicklungen beim Erdgas und auch die Erzeugerpreise versetzten den Erwartungen deutlich sinkender Preise einen Dämpfer. Auf der Erzeugerebene wurde überraschend ein Plus bei Benzinpreisen gemeldet. Per saldo halten wir die Konsensschätzung eines stagnierenden Verbraucherpreisindexes für angemessen. Der Rückgang der Jahresteuerungsrate dürfte sich fortsetzen, auch ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise. Des Weiteren sind heute die Produktionszahlen zu beachten. In der Eurozone, Deutschland und Italien sowie in Großbritannien überraschten die Produktionsergebnisse des abgelaufenen Monats. Sollte auch die US-Produktion im Juni steigen, würden die Sorgen, dass die globale Wirtschaftsleistung geradezu einbricht, zurückgedrängt. Die Vorgaben sind positiv, denn der Index der geleisteten Arbeitsstunden ist – trotz des insgesamt als schwach aufgenommenen Arbeitsmarktberichts – gestiegen. Gegenüber der Konsensschätzung sehen wir gleichwohl kein Überraschungspotenzial. Hohe Aufmerksamkeit wird Fed-Chef Ben Bernanke zuteil, denn er tritt zu der halbjährlichen Anhörung vor den US-Senat. Spannend wird sein, ob er lediglich das neuerliche Eingreifen für den Fall ankündigt, dass die Wirtschaftsdaten sich nochmals abschwächen, oder ob er die aktuellen als „ausreichend schwach“ interpretiert. Nur dann dürfte die QE3-Erwartung wieder beflügelt werden.
EUR-USD: Der Euro kann sich nicht aus der Defensive lösen und angesichts der heute zu erwartenden Konjunkturdaten rechnen wir nicht mit einem Befreiungsschlag. Unter technischen Gesichtspunkten kann lediglich die überverkaufte Marktlage, wie sie durch den Stochastic im Tages- und im Wochenchart angezeigt wird, als unterstützend gewertet werden. In der Summe überwiegen weiterhin die belastenden Faktoren. Trading-Range: 1,2175 – 1,2385.
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