
Emotionale Intelligenz ist die Grundlage emotionaler Kompetenz, welche wiederum notwendig ist, um Mitarbeiter zu führen, Motivation zu vermitteln, Kundenzufriedenheit zu erhalten. Erst wenn von einer emotionalen Kompetenz der Beschäftigten und der Führungskräfte ausgegangen werden kann, funktioniert die Zusammenarbeit und mit einem guten Betriebsklima macht die tägliche Arbeit sogar Spaß.
Der Begriff der emotionalen Intelligenz wurde von David Golemann geprägt. Er definiert sie als Kompetenz, eigene Gefühle und die anderer zu erkennen und in positiver Weise damit umgehen zu können. Was sich recht einfach anhört, ist keinesfalls simpel. Die Besonderheit liegt in der Entstehung von Gefühlen und der erlernten Inkompetenz, damit umzugehen. Um zu verstehen, warum Gefühle schwer zu verstehen sind, ist ein Exkurs in die Neurologie von Nöten.
Im Gehirn gibt es ein sogenanntes emotionales Gedächtnis. Dieses ist im limbischen System verortet und dort sind alle gelernten Gefühle gespeichert. Gefühle lernt der Mensch, sobald er auf der Welt ist. Dieses emotionale Gedächtnis bewahrt alle positiven und negativen Gefühle eines Kindes auf. Das Besondere am Zusammenspiel zwischen dem emotionalen Gedächtnis und dem sachlichen Verstand ist die Tatsache, dass das emotionale Gedächtnis immer schneller ist als der Verstand es jemals sein könnte. Deshalb sind es die Emotionen, die die Handlungen steuern und nicht die erlernten Fakten oder Tatsachen. Um emotionale Intelligenz zu erlernen, ist eine Auseinandersetzung mit eigenen Grundüberzeugungen notwendig.
• Was macht mir Freude?
• Wie gehe ich mit Angst um?
• Wie bewältige ich Stress?
Erst wenn die eigenen Gefühle erkannt und benannt werden können, ist es möglich, sich mit Emotionen auseinanderzusetzen. Vorrangig sind dabei die eigenen Emotionen, denn so, wie man in den Wald hineinruft, schallt es auch heraus. Auch für dieses alte Sprichwort hat die Neurowissenschaft eine Erklärung gefunden. Sie lautet: Spiegelneuronen.
Die Emotionen eines Gegenübers werden automatisch wahrgenommen. Und sie werden übernommen, indem das Gähnen ansteckt, ein Lächeln erwidert wird oder sich Stress ausbreitet, auch wenn der gar nicht notwendig ist. „Schuld“ an dieser Übertragung ist die emotionale Kompetenz, die nicht in dem Moment eingreift, wenn eine Situation aus dem Ruder läuft.
TIPP: Probieren Sie die Funktion von Spiegelneuronen aus: Lächeln Sie Ihr Gegenüber an und schauen Sie, was passiert. Gute Laune kann so einfach sein.
Im Berufsleben ist emotionale Intelligenz die Grundlage für ein gutes Betriebsklima, entspanntes Arbeiten und ein hervorragendes Team. Führungskräfte, die Emotionen erkennen, sie benennen und auf der Grundlage der Konfliktbewältigung und eines guten Stressmanagements arbeiten können, erkennt man. Sie sind in allen Situationen
• entspannt
• gelassen
• ausgeglichen.
Emotional intelligente Führungskräfte und Mitarbeiter handeln unaufgeregt und besonnen. Sie kommunizieren klar und offen, sind gesprächsbereit und können Entscheidungen treffen. Die Besonderheit von emotional intelligenten Führungskräften liegt darin, dass sie ein Team motivieren können, Leistungen zu schätzen wissen und Lob verteilen. Auf der anderen Seite wissen sie um ihre eigenen Grenzen und persönliche Stolpersteine. Damit können sie umgehen und lassen sich nicht von negativen Emotionen dominieren. Das tun all jene, die ihre schlechte Laune zur Schau stellen, Wutausbrüche zulassen und Stress oder Angst verbreiten. Hier fehlt es schlicht an emotionaler Kompetenz. Die lässt sich lernen, sofern man dazu bereit ist.