Endor AG: Stockchat.de / Wieder zurück in der Spur! Exklusives Interview.
Die Endor AG notiert seit 2007 an der Börse und der Kurs kannte lange Zeit nach dem Listing nur eine Richtung, nach Süden. Grund hierfür ist, dass das Unternehmen im Kern-Segment der Vermarktung von Sim-Racing Produkten unter der Marke Fanatec Zyklen durchlaufen hat, weil man von Konsolen-Generationen abhängig ist und gleichzeitig die Vorfinanzierung der Produkte die Expansion bremste.
Ab 2014 erweiterte man das Produktangebot um Komponenten für Fahrschul-Simulatoren in Kooperation mit dem Vogel-Verlag. In Verbindung damit fand das Unternehmen ab 2013 zurück in die Spur und konnte die operativen Kennzahlen stetig verbessern. Zuletzt berichtete das Unternehmen, für das Geschäftsjahr 2015, über das erfolgreichste Jahr seit Bestehen und konnte den Umsatz auf 11 Mill. Euro um 52 % steigern, bei einem Konzernüberschuss von 1,36 Mill. Euro. Der Cash-Flow konnte auf über 2 Mill. Euro gesteigert werden und als Folge stiegen die liquiden Mittel auf 0,9 Mill. Euro. Das Unternehmen operiert frei von Bankschulden.
Die operative Entwicklung führte bereits zu einer deutlichen Kurssteigerung und es gehört zu den Highflyern des Jahres 2016 mit knapp 200 % Performance.
Mit dem Vorstands-Vorsitzenden Tomas Jackermeier und seinem Stellvertreter András Semsey sprachen wir über die Gründe der jüngsten Erfolge, der Wettbewerbssituation und den Perspektiven des Unternehmens:
Wir sehen weiteres, erhebliches Wachstumspotential und wollen bereits in 2016 neue Kundengruppen gewinnen.
1. Was waren in 2015 die Erfolgsfaktoren für das starke Umsatzwachstum bei der Endor AG?
Bereits von 2013 auf 2014 konnten wir den Umsatz um 45% steigern. Während in 2014 noch maßgeblich der neue Sektor der Fahrschulsimulatoren und der ClubSport Serie für den Erfolg verantwortlich war, kam in 2015 noch ein wichtiger Faktor hinzu. Im zweiten Halbjahr 2015 konnte endlich die Warenfinanzierung sichergestellt werden und die Lieferzeiten von bis zu 4 Monaten sind weggefallen. Die bessere Verfügbarkeit hat sich sofort in höheren Umsätzen bemerkbar gemacht, obwohl gleichzeitig die Umsätze mit der volumenträchtigen Mittelklasse (Porsche und CSR Serie) aufgrund des Generationswechsels auf nahe Null zurückgingen.
2. Welchen Beitrag leistete das jüngste Produktsegment der Fahrschulsimulatoren , welches seit 2014 in Kooperation mit dem Vogel-Verlag vermarktet wird?
Der Anteil am Umsatz und Ertrag ist signifikant und auf stabil hohem bzw. wachsendem Niveau. Das Hauptgeschäft ist weiterhin das Simracing Zubehör.
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3. Sehen Sie für die Fahrschulsimulatoren in der Zukunft durch weitere Produktlieferungen oder die geografische Erweiterung weiteres Absatzpotential?
Der Marktanteil ist bisher sehr gering. Gleichzeitig macht der Einsatz des Fahrschulsimulators wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Sinn, sowohl für den Fahrschulbetreiber, als auch für den Fahrschüler. Ein Simulator amortisiert sich bei richtigem Einsatz binnen weniger Monate und spricht neue Kundenkreise an. Auch wenn die Schulung per Simulator nicht gesetzlich verpflichtend werden sollte so glauben wir sehr stark an die breite Durchsetzung dieses Produktes.
4. Wie sehen Sie die Entwicklung des Kerngeschäfts Fanatec, also den Verkauf von Gaming Produkten für PC und Konsolen in den kommenden Jahren? Ist die Erweiterung des Produktpalette vorgesehen und planen Sie die Erweiterung des Absatzes in neue Länder?
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Der Umsatz 2015 wurde nahezu komplett mit der ClubSport Serie erwirtschaftet. Dies bedeutet aber einen Setpreis (Lenkrad, Lenkradbase, Pedale, Schaltung) von etwa 1500 Euro. Durch die Einführung der neuen CSL Serie wird der Einstiegspreis auf etwa 500 Euro gesenkt und dadurch neue Kundengruppen erschlossen werden. Die CSL Serie wird noch in 2016 eingeführt. Nach Komplettierung der gesamten CSL Produktpalette ist auch noch die Einführung einer Produktserie oberhalb der ClubSport Serie geplant. Alle Komponenten sind untereinander kompatibel, sodass der Kunde leicht kombinieren oder teilweise aufrüsten kann.
Der Umsatz in 2015 ist nahezu ohne jegliches Marketing und vorwiegend durch Mund zu Mund Propaganda entstanden. Durch die verbesserte Lagerverfügbarkeit macht es nun erstmals Sinn die Produkte zu bewerben und neue Vertriebskanäle wie Amazon zu eröffnen.
5. Wie sehen Sie generell die Wettbewerbsposition der Endor AG in den beiden Geschäftssegmenten?Bei den Fahrschulsimulatoren haben wir mit dem Vogel Verlag einen exzellenten Vertriebspartner und den absoluten Marktführer in diesem Bereich.Im Bereich der Konsumentenprodukte haben wir eine sehr starke Position im High-End Bereich und sind dort mit deutlichem Abstand der Marktführer. Im Preissegment >500 Euro haben wir momentan noch erhebliches Steigerungspotenzial.
6. Sehen Sie Chancen einer positiven Meldung bezüglich der Sony Lizenz?Dazu können wir momentan noch nichts sagen. Die Verhandlungen sind am Laufen.7. Sehen Sie einen Mehrwert darin einzelne Produkte (mittlere Preissegment) über andere Vertriebskanäle zu streuen ( Ebay, Amazon, Saturn, MediaMarkt usw.)?Verkaufsplattformen wir Amazon und eBay sind interessant, aber der Einzelhandel ist für uns kein Thema mehr. Der Direktvertrieb bietet erhebliche Vorteile und macht mit unseren Produkten mehr Sinn. Es wird aber nicht ausgeschlossen, in Zukunft vereinzelt auch Ausnahmen zu machen.8. Welche neuen operativen Spielräume ergeben sich durch den verbesserten Cashflow in der Zukunft?Alleine die bessere Warenverfügbarkeit und die schnelle Lieferfähigkeit ist ein enormer Vorteil. Dies wird auch noch in naher Zukunft der Flaschenhals bleiben.
9. Kann Endor die im Konzernabschluss in 2015 von 50 % auf 55 % verbesserte Rohmarge in den kommenden Jahren halten oder eventuell sogar ausbauen?Unser Ziel ist Profitabilität insgesamt, aber mit einer hohen Rohmarge hat man mehr Spielraum. Diese hängt auch von vielen externen Faktoren ab, wie etwa den Währungskursen.
10. Auf welchem Niveau wird sich die Steuerquote in den nächsten Jahren bewegen? Ähnlich wie in 2015?
Ja! Aber das hängt davon ab, wie schnell die Verlustvorträge aufgebraucht sind.
11. Sie konnten in den letzten Monaten deutlich schneller liefern als in der Vergangenheit. Wird das auch in Zukunft so bleiben? Wenn JA was wurde optimiert?In 2015 konnten wir diverse Kredite von privaten Geldgebern aufnehmen. Der Finanzierungsbedarf wird mit der Vorstellung der CSL Serie und dem weiteren Umsatzwachstum steigen und deshalb suchen wir auch weiterhin frisches Kapital.12. Der Vergangenheit konnte man bereits entnehmen, dass eine Eigenproduktion die Kosten deutlich senken würde. Wie weit sind diese Pläne?Unsere Produktion in China wurde auf 5 verschiede Lieferanten ausgebaut und produzieren in der Türkei und in Deutschland. Unser oberstes Anliegen ist die Qualität zu sichern und anschließend die Kosten zu senken. Unabhängigkeit von Zahlungszielen der Lieferanten bedeutet auch mehr Verhandlungsspielraum und bessere Optionen.
13. Inwiefern spielt der niedrige Ölpreis eine Rolle?
Die Senkung der Materialkosten wird durch allgemeine Preiserhöhungen in China kompensiert.14. Ist man bereits in Gesprächen mit weiteren Kooperationspartnern für einen Vertrieb in Europa oder sogar USA was den Simulator betrifft?
Der Vertrieb läuft ausschließlich über den Vogel Verlag ab und wird stetig ausgebaut.
15. Wie sehen ihre Pläne für die Zukunft an der Börse aus? Viele Unternehmen der 2. und 3. Reihe haben sich bereits von der Börse zurückgezogen.Es gibt keinen Grund momentan etwas zu ändern. Sobald der Aktienkurs für eine Kapitalerhöhung attraktiv genug ist, werden die Aktivitäten eventuell verstärkt. Beim momentanen KGV gibt es dazu aber keinen Anlass.
16. Wie verlief das Q1/2016 bei Endor und wann kann man seitens des Unternehmens mit einer offiziellen News zum Q1 rechnen?
Wir veröffentlichten leider bisher keine Quartalszahlen. Das Q1 Ergebnis entsprach unseren Erwartungen und wir liegen im Plan.17. Die Investoren haben in den letzten Jahren die Intransparenz bemängelt, z.B. das man wenige News oder Statements zu den Quartalszahlen veröffentlicht hat. Kann der Endor Aktionär in Zukunft mit mehr Transparenz rechnen?Bereits letztes Jahr gab es vermehrt News und dies soll weiter ausgebaut werden.
18. Wie sieht Ihr Ausblick für das Jahr 2016 hinsichtlich Umsatz und Ergebnis aus?
Im ersten Halbjahr 2016 haben wir eine bessere Warenverfügbarkeit als in 2015 und erwarten dadurch höhere Umsätze. Im zweiten Halbjahr kommt die neue CSL Baureihe hinzu. Die bisherigen Produkte verkaufen sich stabil mit Aufwärtstrend.
19. Welche mittelfristigen Ziele verfolgen Sie mit der Endor AG? Wo sehen Sie das Unternehmen in drei Jahren?In drei Jahren bieten wir ein komplettes Produktportfolio in allen gehobenen Klassen, welches uns in allen Belangen als den attraktivsten Komplettanbieter in diesem Bereich etablieren wird. Nachdem wir im Simracing Markt eine ebenso führende Rolle wie im Bereich der Fahrschulsimulatoren einnehmen werden wir unser Know-How und die Organisation verwenden und neue Marktsegmente erschließen. Das Wachstum soll weiterhin dynamisch aber auch solide und nachhaltig erfolgen.
20. Abschließend: Wie sehen Sie persönlich die aktuelle Bewertung der Endor AG?
Ich maße mir als Vorstand nicht an, die Bewertung unseres Unternehmens durch den Markt zu kritisieren. Ich kann nur als Aktionär der Endor AG sprechen und Ihnen versichern, dass ich bei den jetzigen Kursen ganz sicher nicht ans verkaufen denke.Vielen Dank für das Gespräch H. Jackermeier.
Eigene Meinung: Die Endor AG ist weiterhin nur wenigen Investoren bekannt und das Unternehmen ist mit einer Marktkapitalisierung von 10 Mill. Euro weiterhin ein Micro-Cap und im Freiverkehr der Börse München gelistet. Gut 50 % befinden sich im Freefloat. Der Vorstandsvorsitzender Jackermeier, ist mit 37 % der Aktien, ein Großaktionär des Unternehmen.
Endor wächst in eine Bewertung mit zweistelligen Kursen hinein!
Das Unternehmen ist aktuell mit einem KGV von 7,5 auf der Basis des 2015 Konzernabschlusses bewertet. Seit Jahren wächst das Unternehmen im Umsatz zweistellig und dies kann man auch für die kommenden Jahre aufgrund der ausgeführten Perspektiven, bei zweistelligen Margen erwarten. Das mittelfristige Kursziel liegt bei 12 Euro. Perspektivisch erscheinen zweistellige Kurse nur eine Frage der Zeit.
Autor: R.Müller (Anlageberater nach §34 c Gewerbeordnung)
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