Die Auftragseingänge in der Industrie haben sich vorläufigen Angaben zufolge im Mai preis- und saisonbereinigt um 0,5 % verringert. Im Vormonat hatten sie aufwärts revidiert um 3,2 % zugenommen. Der Umfang an Großaufträgen war für einen Mai unterdurchschnittlich und bremste das Gesamtergebnis. Dies machte sich vor allem bei den Vorleistungsgüterproduzenten bemerkbar, die – maßgeblich aufgrund eines kräftigen Orderrückgangs im Bereich der Metallerzeugung und bearbeitung – einen Nachfragerückgang um 2,3 % zu verzeichnen hatten. Die Hersteller von Investitionsgütern verbuchten ein leichtes Auftragsplus von 0,4 %. Dämpfend wirkte der Rückgang der Bestellungen bei den Herstellern von Kraftfahrzeugen. Ein deutliches Plus von 3,6 % konnten die Hersteller von Konsumgütern verbuchen. Der Rückgang der Inlandsnachfrage nach industriellen Erzeugnissen fiel mit -0,6 % etwas stärker aus als die Abnahme der Auslandsbestellungen (-0,3 %).
Im Zweimonatsvergleich (April/Mai gegenüber Februar/März) hat das Auftragsvolumen in der Industrie mit +5,6 % weiter deutlich zugenommen. Kräftige Impulse kamen sowohl aus dem Ausland (+5,8 %) als auch von Seiten der Inlandsnachfrage (+5,4 %). In den industriellen Hauptgruppen verzeichnen weiterhin Investitions- und Vorleistungsgüterproduzenten die stärkste Bestelldynamik (+6,1 % bzw. +5,1 %). Die Nachfrage nach Konsumgütern erhöhte sich um 4,0 %.
Ihren Vorjahresstand überschritten die Industrieaufträge im April/Mai kalenderbereinigt um 27,3 %. Aus dem Inland gingen dabei um 23,0 % mehr Aufträge ein, die Auslandsbestellungen notierten um 31,5 % über Vorjahresniveau. Die Bestelltätigkeit in der Industrie bleibt trotz des aktuell leichten Rückgangs in der Tendenz weiter kräftig aufwärts gerichtet. Die Industrieproduktion wird vor diesem Hintergrund auf Erholungskurs bleiben.
