Eine neue Studie zum Equal Pay Day zeigt, dass
der bundesweite Gender Pay Gap mit dem Alter immer größer wird.
Demnach ist die Lohnlücke bei über 40-Jährigen doppelt so groß wie
bei 20- und 30-Jährigen. Verbesserung bereits bei Berufseinstieg
könnte ein Blick auf die Nachbarländer und deren Umgang mit
Gehaltstransparenz bringen.
Für die Studie wurde eine Stichprobe von über 8.000 Lebensläufen
inklusive Gehaltsangaben untersucht, um das Durchschnittsgehalt für
jeweils Männer und Frauen nach Jahrgang zu ermitteln. Die Daten
stammen von Adzunas Lebenslaufanalyse-Tool
https://try.adzuna.de/value-my-cv/, welches über 50.000 Lebensläufe
erfasst.
– Einkommensschere geht mit Alter auseinander –
Die Veranschaulichung des Durchschnittsgehaltes für jeweils Männer
und Frauen nach Alter zeigt, dass die Einkommensschere mit höherem
Alter deutlicher auseinander geht. Nach Altersgruppen getrennt,
lassen sich dabei folgende Variationen des Gender Pay Gaps erkennen:
Durchschnittlicher Gender Pay Gap je Altersgruppe:
50-50 Jahre: 33.25%
40-49 Jahre: 28.68%
30-39 Jahre: 15.95%
20-29 Jahre: 14.83%
Eine vollständige Veranschaulichung aller einzelnen Altersgruppen
finden Sie hier: http://ots.de/aB5RQV
So besteht bei den aktuell über 40- sowie über 50-Jährigen mit ca.
30% Verdienstgefälle ein überdurchschnittlich hoher Gender Pay Gap
verglichen mit dem bundesweit offiziellem Wert von 21%. Dem gegenüber
steht die jüngere Generation von 20- sowie 30-Jährigen, bei denen
laut Studie mit ca. 15% lediglich ein halb so großer
Verdienstunterschied verzeichnet wird. Demnach scheinen jüngere
Arbeitnehmer noch eher gleichauf was die Bezahlung angeht, verglichen
mit der vor 1978 geborenen Generation.
– Männer erreichen mit 50 die 100.000 EUR – Frauen nie –
Eine weitere Beobachtung, die aus der Studie hervorgeht, ist die
Höhe der Gehälter, welche Männer und Frauen in den verschiedenen
Altersstufen erreichen. Demnach erzielen Männer im Durchschnitt mit
50 ein Jahresgehalt von 100.000 EUR. Ein Wert, den laut Studie
Arbeitnehmerinnen auch in späteren Berufsjahren nie erreichen. Deren
Gehalt pendelt sich im Vergleich dazu bei 70.000 EUR ein – gut 30.000
EUR weniger als ihre männlichen Kollegen in dieser Altersstufe zur
Verfügung haben.
Betrachtet man umgekehrt den Arbeitsmarkt für jüngere Generationen
so fällt auf, dass die Gehälter für 20-Jährige weitaus näher
beieinander liegen, jedoch bereits bei Berufsstart ein
Ungleichgewicht von 15% besteht. Genau dies war der Wert, den die
Bundesregierung sich damals für 2010 zum Ziel gesetzt hatte und der
aktuell im europäischen Vergleich von Deutschlands Nachbarländern
Frankreich (15.2% Gender Pay Gap) und den Niederlanden (15.6% Gender
Pay Gap) bereits knapp erreicht wird für Deutschland jedoch weiterhin
weit entfernt scheint.
– Einflussfaktor Gehaltstransparenz: Das Motto des diesjährigen
Equal Pay Day –
Untersucht man die Arbeitsmärkte der erwähnten Nachbarländer etwas
genauer, so fällt auf, dass es einen anderen Umgang mit der Thematik
Gehaltstransparenz gibt. Basierend auf Adzunas Jobseiten in diesen
Ländern, werden in Frankreich sowie den Niederlanden viel eher
Gehaltsangaben in Stellenanzeigen aufgeführt wohingegen diese in
Deutschland weiterhin kaum vorhanden sind:
Anteil von Stellenanzeigen inklusive Gehaltsangabe:
Deutschland: 0.6%
Frankreich: 19.0%
Niederlande: 13.9%
*Quelle: Stellenangebot auf www.adzuna.de, www.adzuna.fr,
www.adzuna.nl
Der mögliche Einfluss auf den Gender Pay Gap ist ein Ansatz, dem
sich auch der diesjährige Equal Pay Day verspricht. Hier wird unter
dem Motto „Transparenz gewinnt“ für mehr Offenheit bei Deutschlands
Tabuthema Gehalt geworben. Ein Ansatz, der wie der Vergleich der
Stellenportale von Adzuna zeigt, hierzulande noch viel Arbeit
erfordert.
Inja Schneider, Country Managerin Deutschland bei Adzuna,
kommentiert: „Auch wenn es jüngeren Generationen im Vergleich besser
zu gelingen scheint, die Lücke zu schließen, ein Gender Pay Gap von
„nur“ 15% wäre dennoch inakzeptabel – Frauen sollten weder zu Beginn
noch zu einem späteren Zeitpunkt in ihrer Karriere benachteiligt
sein.“
Sie fügt hinzu: „Nach zahlreichen Initiativen der Bundesregierung
sehen wir nun vor allem die Unternehmen angehalten, Arbeitnehmer zu
schützen und endlich mit dem Tabu Gehalt zu brechen. Insbesondere im
aktuellen Klima des Fachkräftemangels könnten diese eine
Vorreiterrolle einnehmen indem sie Gehaltsangaben in ihren
Stellenausschreibungen einschließen. Ganz nach dem Motto Transparenz
gewinnt würde damit zudem gleich beiden Geschlechtern geholfen.“
Pressekontakt:
inja@adzuna.com
Vollständige Studie mit weiteren Details:
http://ots.de/DELYtw
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