Zum Ende der Woche steht mit dem ifo-Geschäftsklimaindex die wohl wichtigste deutsche Stimmungsumfrage zur Veröffentlichung an. Die Vorgaben sind günstig: Wie die nebenstehende Grafik zeigt, spricht der ZEW-Mittelwert aus Erwartungs- und Lageeinschätzung dafür, dass die Konsensschätzung von 104,9 übertroffen werden könnte. Allerdings gilt zu berücksichtigen, dass sich Marktteilnehmer an robuste deutsche Frühindikatoren gewöhnt haben. Insofern bedarf es schon einer deutlichen Überraschung auf der Oberseite, um sichtbare Spuren an den Märkten zu hinterlassen. Damit ist nach den gestrigen Einkaufsmanagerindizes aber nicht mehr zu rechnen. So hat sich die Industriestimmung im Februar nur leicht erholt, während der Serviceindex mit einem Rückgang enttäuschte. Dennoch werden bei einem ifo- Anstieg Rezessionsängste tendenziell verdrängt. Im Schlussquartal 2012 schrumpfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal um 0,6 %. Dies dürfte von den heute anstehenden BIP-Detaildaten wohl bestätigt werden. Nun aber sieht es danach aus, dass die Wirtschaft zu Beginn des neuen Jahres wieder wächst. Neben dem ifo-Index sticht ein weiteres Ereignis ins Auge: Die EZB gibt das Rückzahlungsvolumen aus dem zweiten Langfristtender bekannt. Ob ein möglicherweise hohes Volumen aber zu einem nachhaltigen Anstieg der Risikobereitschaft beiträgt, darf im Vorfeld der Parlamentswahlen in Italien bezweifelt werden.
Aktienmärkte: An den europäischen Aktienmärkten ist es zu herben Verlusten gekommen. Dafür verantwortlich war unter anderem das FOMC-Protokoll vom Vorabend, das Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der dortigen Anleihekäufe schürte. So hatten sich mehrere Fed-Mitglieder dafür ausgesprochen, dass Kaufprogramm aus Kosten- oder Effizienzgründen zu drosseln oder ganz zu stoppen. Belastet haben zudem die vorläufigen europäischen Einkaufsmanagerindizes, die die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnten. Auch die anstehenden Parlamentswahlen in Italien werfen ihre Schatten voraus. Sorgen, wonach es nicht zu einer regierungsfähigen Mehrheit kommen könnte, lassen die Risikoaversion steigen. Vor diesem Hintergrund hat der DAX seine bereits am Vortag erlittenen Verluste mit hoher Dynamik ausgebaut und dabei ein Kursgap zwischen 7.688 und 7.709 Punkten gerissen. Das technische Bild hat sich zudem wieder eingetrübt, und die nächste Unterstützung liegt nun bei 7.537 Punkten in Form des markanten Tiefs vom 6. Februar. Kurse darunter würden Potenzial bis zur 100-Taglinie bei 7.482 eröffnen. Diese Marke stellt die Obergrenze einer Unterstützungszone dar, die bis 7.434 Punkte reicht.
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