Tragen Manager neben der wirtschaftlichen Verantwortung auch eine ethische Verantwortung für ihr unternehmerisches Handeln? Ist es vertretbar, dass Spitzenpolitiker direkt in die Wirtschaft wechseln? Welche Lehren haben wir aus Korruptionsskandalen bei Siemens oder VW gezogen? Wirtschaftsaffären aus den vergangenen Jahren, vor allem aber die Finanzkrise zeigen, wie dringlich und aktuell die Fragen nach Ethik und Moral in der Wirtschaft sind. Die evangelische Hanns-Lilje-Stiftung in Hannover will diese und andere wichtige Wertefragen aufgreifen und den Dialog zwischen Ökonomen und Ethikern fördern. Dazu hat die hannoversche Stiftung mit der Unterstützung niedersächsischer Unternehmen den Stiftungsfonds „Wirtschaftsethik“ gegründet. „Mit diesem Fonds wollen wir Projekte fördern, die Verantwortliche aus Kirche, Theologie und Wirtschaft miteinander ins Gespräch bringen“, sagte Dr. Christoph Dahling-Sander, Geschäftsführer der Hanns-Lilje-Stiftung. Der Bedarf nach ethischen Reflexionen in der Wirtschaft sei gewachsen, so Dahling-Sander. Fachspezifische Diskussionen reichten oft nicht mehr aus, um den täglichen Herausforderungen gerecht zu werden.
Göttinger Sartorius AG stiftet Grundstock für Wirtschaftsethik-Fonds
Zur Etablierung des Stiftungsfonds „Wirtschaftsethik“ erhält die evangelische Hanns-Lilje-Stiftung eine Zustiftung in Höhe von 10.000 Euro vom Göttinger Technologiekonzern Sartorius. „Einer unserer zentralen Firmenwerte ist Nachhaltigkeit. Das bedeutet, dass wir unser Geschäft auf der Basis verantwortlichen Handelns und mit langfristiger Perspektive entwickeln. Wir handeln nicht im sozialen Vakuum, und ethische Fragen haben für viele Mitar-beiter unseres Unternehmens alltägliche Bedeutung, insbesondere im Kontakt mit anderen Kulturen und Wertesystemen,“ erklärte Dr. Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender der Sartorius AG. „Wir begrüßen es daher sehr, dass die Hanns-Lilje-Stiftung mit ihrem neuen Fonds Fragestellungen aufgreifen wird, wie Ethik praktisch im Unternehmensalltag eingebunden werden kann und beteiligen uns gern an diesem interdisziplinären Austausch“. Die 10.000 Euro der Sartorius AG bilden den Grundstock des neuen Wirtschaftsethik-Fonds der Hanns-Lilje-Stiftung. „Weitere 40.000 Euro an Stiftungsgeldern sind bereits von Unternehmen in Aussicht gestellt bzw. gestiftet worden“, sagte Dr. Christoph Dahling-Sander. Mittelfristiges Ziel sei es, den Fonds mit 200.000 Euro auszustatten. Mit den Fonds-Erlösen sollen künftig gezielt Fortbildungen, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen mit wirtschaftsethischen Fragestellungen gefördert werden.
Über die Hanns-Lilje-Stiftung, Hannover
Die Hanns-Lilje-Stiftung fördert den Dialog von Kirche und Theologie mit Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Kunst und Politik. Sie wurde1989 gegründet und gehört zu den fünf Prozent der größten fördernden Stiftungen in Deutschland.
Über die Sartorius AG
Der Sartorius Konzern in Göttingen ist ein international führender Labor- und Prozesstechnologie-Anbieter mit den Segmenten Biotechnologie und Mechatronik. Das 1870 gegründete Göttinger Unternehmen beschäftigt zurzeit über 4.500 Mitarbeiter.
Für Rückfragen steht Dr. Christoph Dahling-Sander, Geschäftsführer der Hanns-Lilje-Stiftung, zur Verfügung, Tel. 0511 1241 165.