Mit der Einführung von PSD2 bekommen die Banken
ab Januar eine Vielzahl ergänzender Informationen über ihre Kunden.
Damit haben die Institute die Chance, Kreditanfragen besser,
schneller und günstiger zu bearbeiten. Für die Zukunft verfolgen sie
das Ziel einer vollautomatisierten Bonitätsprüfung, auch mit Hilfe
von Fintechs. Das zeigen Marktanalysen der auf Finanzdienstleister
spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro.
Bis zu 15 Minuten beschäftigt sich ein Bankmitarbeiter bisher bei
einer Verbraucherkredit-Anfrage mit der Bonitätsprüfung des Kunden.
Mit der EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 wird die bisherige Art der
Kreditbearbeitung auf den Prüfstand gestellt. Denn nicht nur die
Konkurrenten der Banken, sondern auch die Institute selbst erhalten
viel mehr Informationen über ihre Kunden – insbesondere Konto- und
Umsatzdaten bei anderen Instituten.
Derzeit gehen nach Beobachtungen von Cofinpro so gut wie alle
Banken dazu über, die Interpretation der Kundendaten an Fintechs
auszulagern, nur wenige entwickeln aktuell eigene Big Data-Lösungen.
Für die Analyse setzen sie dabei zunehmend auf Machine Learning. Die
Schufa-Auskunft wird jedoch auf mittlere Sicht Bestandteil der
Bonitätsprüfung der Banken bleiben.
„Insgesamt können die Institute Kreditanfragen viel detaillierter
prüfen als bisher und dabei gleichzeitig manuelle Tätigkeiten
deutlich reduzieren“, sagt Peter Zepezauer, Kreditexperte bei
Cofinpro. „Die vollautomatisierte Prüfung ist möglich.“ Bisher liegt
die sogenannte Dunkelverarbeitungsquote bei Verbraucherkrediten
zumeist noch im unteren einstelligen Bereich.
Doch um diesen Wert signifikant zu steigern, müssen nicht nur mehr
Daten als bisher intelligent ausgewertet werden, sondern auch
bestehende interne Regularien der Kreditvergabe an die neuen
digitalen Rahmenbedingungen angepasst werden. „Hier tun sich gerade
die Risikomanager in den Instituten schwer. Sie bekommen zwar eine
Vielzahl von neuen Informationen über ihre Kunden, wollen aber nicht
auf bestimmte andere Daten verzichten, die digital schwer zu
ermitteln sind, wie beispielsweise die genaue Berufsgruppe des
Antragstellers. Solche Informationen können durch Informationen
ersetzt werden, die den Banken mit PSD2 zur Verfügung stehen, ohne
dass die Risiken steigen“, erklärt Zepezauer.
Es gilt also für Kreditexperten und Risikomanagement, gemeinsam
die Bonitätsprüfung auf eine neue Grundlage zu stellen. So
weitermachen wie bisher, das wird in der Kreditbearbeitung nicht
funktionieren. Denn die Margen bei Standardkrediten stehen seit
Jahren unter massivem Druck: Direktbanken und branchenfremde Anbieter
können ihren Kunden deutlich günstigere Konditionen bieten – sie sind
einen Schritt voraus und arbeiten häufig bereits mit
volldigitalisierten Prozessen.
Grafiken und Bildmaterial zum Thema Bonitätsprüfung finden Sie
unter folgendem Link: https://cofinpro.de/presse/
Über Cofinpro (www.cofinpro.de)
Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Finanzdienstleister bei
der Verbesserung von Geschäftsprozessen. Zu den Kunden zählen große
Privatbanken, Landesbanken und der genossenschaftliche Sektor sowie
die führenden Kapitalverwaltungsgesellschaften. Gegründet 2007 als
mitarbeitergetragene Aktiengesellschaft beschäftigt die
Unternehmensberatung inzwischen 125 Bank- und Technologieexperten.
Neben der Zentrale in Frankfurt am Main unterhält Cofinpro Standorte
in Berlin, München, Stuttgart, Karlsruhe, Köln, Hamburg, Hannover und
Dresden. Das Consultinghaus hat 2017 zum siebten Mal in Folge vom
Great Place to Work® Institut die Auszeichnung als einer der besten
Arbeitgeber Deutschlands erhalten.
Pressekontakt:
corpNEWSmedia
Claudia Thöring
Redaktion
Tel.: +49 (0) 40 207 6969 82
E-Mail: claudia.thoering@corpnewsmedia.de
Original-Content von: Cofinpro AG, übermittelt durch news aktuell