Europäisches Jahr des Ehrenamtes

„Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben! Willst du nicht zu früh ins Grab, lehne jedes Amt gleich ab!“ Mit dem launigen Gedicht „Das Ehrenamt“ von Wilhelm Busch eröffnete Gabriele Graff, Personalreferentin von Herzogsägmühle, den diesjährigen Empfang der Ehrenamtlichen. Im Salettl, dem Veranstaltungsraum am Dorfplatz, erwartete die Gäste ein Frühstücksbüfett der Cafeteria. Direktor Wilfried Knorr bedankte sich für das an vielen verschiedenen Stellen eingebrachte ehrenamtliche Engagement. Er nahm Bezug auf den Bibeltext vom Säen und Ernten. Geduld des Wartens auf das Aufgehen der Saat wünschte er den aktiven Gästen, die unter anderem bei der Schongauer Tafel, der Nachhilfe für Auszubildende, beim Freizeitprogramm im Altenheim, in Beratungsdiensten oder bei der Unterstützung zum Lesen- und Schreibenlernen von Erwachsenen tätig sind.
„Trotz der Widmung zum Jahr des Ehrenamtes werden die Schlagzeilen der Medien bestimmt von Menschen, die versuchen, ein Superstar zu werden“, sagte Gabriele Graff anschließend. Die Gäste, lobte Graff weiter, seien aber ein lebendiger Beweis dafür, dass die „wahren Größen“ ganz normal unter uns leben. Im vergangenen und gegenwärtigen Miteinander wären Ehrenamtliche nicht weg zu denken, denn in einem gut gelingenden, zukunftsträchtigen Gemeinwesen sei Ehrenamt Normalität – Menschen, die ihren Mitmenschen zu neuen Wegen verhelfen, zu neuen Sichtweisen, zu Erfolgen im Alltag, im Berufsleben, im Sport oder bei der Sinnfindung. Den Gästen wurde an diesem Vormittag nicht nur etwas für den Gaumen und die Ohren geboten – der neue Herzogsägmühler Informationsfilm, der in Eigenregie über zwölf Monate hinweg gedreht wurde, bot Einblick in das Leben und Denken von Hilfeberechtigten sowie in die Arbeit von Herzogsägmühle.
Den Abschluss des Treffens bildete ein Besuch in der Rehabilitationseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit psychischer Erkrankung, die im Herbst letzten Jahres in Herzogsägmühle eröffnet wurde.