An der Johannes-Löh-Gesamtschule Burscheid gibt
es im neuen Schuljahr nicht nur erstmals Islamischen
Religionsunterricht, sondern zugleich werden evangelische,
katholische und muslimische Schülerinnen und Schüler phasenweise
gemeinsamen Religionsunterricht haben.
„Ein Verständnis von Religion und Glauben, der Lebenshilfe
bedeutet und Menschen zueinander führt, kann nicht zuletzt auch dazu
beitragen Vorurteile abzubauen“, erklärte Schulleiterin Angelika
Büscher heute bei der Vorstellung des Projekts an der von der
Evangelischen Kirche im Rheinland getragenen Gesamtschule.
Da die evangelische Gesamtschule die einzige weiterführende Schule
in Burscheid ist, haben sich dort auch insgesamt 37 muslimische
Schülerinnen und Schüler angemeldet. Als Schule in evangelischer
Trägerschaft sind der Religionsunterricht, Gottesdienste und
Andachten wesentliche Bestandteile des Schullebens. „Wir möchten den
Kindern und Jugendlichen in Fragen der Religion und des Glaubens
Grundlagen vermitteln, die ihnen einen eigenen Standpunkt einzunehmen
ermöglichen, damit sie eine eigene Beziehung zu Gott aufbauen und
festigen können“, so die Schulleiterin. Deshalb hat die
Kirchenleitung beschlossen, an der Gesamtschule nicht nur Islamischen
Religionsunterricht einzuführen, sondern auch ein Modellprojekt
interreligiöser Kooperation zu entwickeln.
„Die Schule wird damit dem Anspruch kirchlicher Schulen gerecht,
auch bildungspolitische Pilotprojekte zu initiieren“, so
Oberkirchenrat Klaus Eberl. Konkret solle der Unterricht in
konfessionell homogenen Lerngruppen von Zeit zu Zeit durch gemischte
Lernphasen abgelöst werden. Damit solle sowohl der Notwendigkeit
Rechnung getragen werden, Kinder und Jugendliche in der eigenen
Konfession zu beheimaten, als auch deren Sprach- und Dialogfähigkeit
zu entwickeln. „Die Lehrpläne der Konfessionen bzw. Religionen weisen
– bei aller Verschiedenheit – eine ganze Reihe gemeinsamer Themen
aus“, machte Direktorin Büscher deutlich. So beschäftige man sich in
allen Religionsunterrichten mit Themen wie Schöpfung, dem Umgang mit
Leben und Tod und dem Dialog mit anderen Religionen. „An diesen
Stellen wollen wir die Religionsgruppen vernetzen, um gemeinsam und
voneinander zu lernen.“
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