Die Europäische Zentralbank (EZB) gerät wegen des Ankaufs von Staatsanleihen immer stärker unter Druck. In der „Bild-Zeitung“ (Donnerstagausgabe) forderten Experten einen sofortigen Ankaufstopp, um einen weiteren Ansehensverlust der Notenbank zu verhindern und neuen Zweifeln an ihrer Unabhängigkeit entgegenzutreten. „Es ist ein großes Problem, dass die EZB wieder Staatsanleihen kauft. Sie gefährdet ihre Unabhängigkeit. Die EZB sollte die Anleiheankäufe stoppen“, sagte der Wirtschaftsweise Lars Feld der Zeitung. Andernfalls könnte die Glaubwürdigkeit der Bank „im Handstreich verloren gehen“. Feld forderte zugleich, die EZB müsse die bereits gekauften Papiere zügig wieder loswerden. Auch der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, mahnte einen sofortigen Stopp an. Die bisherigen Käufe von Staatsanleihen seien „ein beispielloser Vorgang“, der für Deutschland „gewaltige Vermögensrisiken“ impliziere. Unterstützung erhielten die Wirtschaftsexperten vom ehemaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel. „Die EZB hat zehn Jahre exzellente Leistungen erbracht. Der Anleiheankauf darf aber ganz sicher kein Dauerzustand sein. Die Bank muss daher so schnell wie möglich davon entlastet werden“, sagte Waigel dem Blatt.
Auf Facebook teilen
Follow on Facebook
Add to Google+
Verbindung zu Linked in
Subscribe by Email
Drucken