EZB-Präsident Trichet verspricht auch in Zukunft niedrige Inflationsrate

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, verspricht eine niedrige Inflationsrate auch in Zukunft und bestreitet die Existenz einer Euro-Krise. In einem Gastbeitrag für „Bild am Sonntag“ schreibt Trichet: „Seit über zwölf Jahren erfüllt die Europäische Zentralbank gemeinsam mit den nationalen Zentralbanken – einschließlich der Bundesbank – ihre Aufgabe. Sie gewährleistet im gesamten Eurogebiet auf mittlere Frist eine durchschnittliche jährliche Inflationsrate von unter 2 Prozent. In Deutschland lag die jährliche Teuerungsrate seit 1999 im Schnitt bei 1,5 Prozent. Über eine solche Zeitspanne ist dies das beste Ergebnis in den vergangenen 50 Jahren.“ Trichet verwies auf die stabile Entwicklung der Gemeinschaftswährung in den vergangenen zwölf Jahren: „Wir haben die Kaufkraft des Euro bewahrt. Und dies trotz aller Widrigkeiten, mit denen die europäische Wirtschaft konfrontiert war: der Ölpreis schnellte nach oben, die Internetblase zerplatzte und in einigen Teilen der Welt herrschten Gewalt und Krieg. Ab 2008 hatten wir dann die schwerste globale Finanzkrise seit über 60 Jahren zu bewältigen.“ Der EZB-Präsident sieht für die derzeitigen Schuldenkrisen in einigen Euro-Ländern vor allem nationale Ursachen: „Es gibt keine Krise des Euro. Was wir derzeit in einigen Ländern des Eurogebiets beobachten, ist in erster Linie eine Schuldenkrise der öffentlichen Haushalte. Mehrere Mitgliedstaaten des Euroraums müssen ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik rigoros ändern, nachdem in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden. Alle Mitgliedsländer müssen die Grundsätze einer soliden Finanzpolitik beachten. Grundlegende Reformen sind erforderlich, damit wirtschaftspolitische Regeln verbessert und von allen eingehalten werden.“ Trichet weiter: „Wir können stolz darauf sein, dass unsere Währung stabil und glaubwürdig ist.“