Lenningen, 10.5.2010 – Die Papierfabrik Scheufelen, Lenningen, hat in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Druckmaschinen AG, einen ausgewählten Kreis von Fachleuten aus dem Kreativ- und Produktionsbereich am 22. April 2010 in die Print Media Academy nach Heidelberg eingeladen. Mit heaven 42 schuf Scheufelen das mit Abstand weisseste gestrichene Papier auf dem Weltmarkt. Ein Papier, das der Kreativität und Umsetzung nahezu unbegrenzte Entfaltung bietet. In ausgewählten Referaten rund um die Bedeutung des Papiers und der Voraussetzungen für den Druck gingen geladene Experten auf die Besonderheiten von heaven 42 ein. Das Team von Heidelberger und der Veranstaltungsort der Print Media Academy boten gleichzeitig die Chance, druckspezifische Anforderungen in der Druckvorstufe und an der derzeit produktivsten Bogendruckmaschine im 3b-Format, Speedmaster XL 105-6+L, live zu verfolgen. Informationen und kreative Inspirationen, die zu anregenden Diskussionen unter den Gästen und mit den Spezialisten von Scheufelen und Heidelberger führten.
In seiner Begrüßung ging Dr. Michael Spallart, CEO der Papierfabrik Scheufelen, auf die traditionsreiche Innovationsfreude des Unternehmens ein. Aus dieser Leidenschaft heraus wurde heaven 42 in den Ausführungen softmatt und softgloss geschaffen. Hochwertiges Papier ist auch in Zukunft das Medium, um Botschaften nachhaltig zu vermitteln. Innovation, Differenzierung und kompromissloses Qualitätsbewusstsein bleiben weiterhin eine Verpflichtung für das Unternehmen. Aus Sicht von Scheufelen ist heaven 42 mit seinen unzähligen Einsatzmöglichkeiten ein Papier mit hohem Erfolgspotential.
Für die Moderatorin, Britta Schweinhage, hat Papier zudem die Aufgabe „verführerisch zu sein, verführerisch zu verkaufen“. Dabei leitete sie zum ersten Gastreferenten, Jean Jacques Schaffner, über. Er ist Gründer und Mitinhaber von Schaffner & Conzelmann, designersfactory, mit Sitz in Basel/Schweiz. Seit mehr als 30 Jahren befasst er sich mit grundsätzlichen Fragen und interdisziplinären Konzepten zur Vermittlung von Wissen, Botschaften und Markenimages. Papier ist aus seiner Sicht keine Hardware, sondern Teil der gesamten Kommunikation. Unter Corporate Paper sieht Schaffner die überlebensnotwendige Chance für Unternehmen, eine Differenzierung auf einem gesättigten Markt herzustellen. Speziell mit heaven 42 hat seine designersfactory an einem praktischen Projekt den optimalen Einsatz und technische Handhabung getestet. Das absolutweisse Papier softmatt und softgloss eignet sich ideal in Kombination mit ungestrichenen Qualitäten. Preisdiskussionen sind für ihn ein zahnloses Killerargument, das er mit Beispielkalkulationen entkräftet. Beim Bildmaterial zeigt sich die Qualität eines Designers, Kontraste der Aufnahme und der Wahrnehmung im Zusammenspiel mit dem gewählten Papier professionell in der Druckvorstufe durch ein modifiziertes Druckprofil zu steuern. Papier fasst man an, man fühlt, sieht und wertet es aus. Werbeträger wie Fernsehen, Hörfunk, Internet sind fest definiert, Druck dagegen ist frei bestimmbar. Schaffner motiviert, diese Freiheit zu nutzen.
Genau der richtige Moment für Britta Schweinhage, nach dem Lunch den praktischen Teil der Veranstaltung für die Teilnehmer zu eröffnen. Workshop I – Live-Demo an der Druckmaschine – mit Ulrich Erber, Produktmanager Press für den 3b Bereich, Heidelberger Druckmaschinen, und Ralf Schmid, Key Account Manager, Papierfabrik Scheufelen. Im Gespräch mit Britta Schweinhage erfuhren die Teilnehmer von Ulrich Erber wesentliche Details zur Speedmaster XL 105-6+L. Zahlreiche Konfigurationen, wie Vier- bis Zehnfarben-Druck, Veredelungen, etc., sind wählbar. Zudem erfüllt die Druckmaschine höchste Maßstäbe im Verpackungs-, Etiketten- oder Akzidenzdruck; es werden Bedruckstoffstärken von 0,03 bis 1,0 mm verarbeitet. Dank integriertem Druckerei-Workflow, dem Prinect Press Center, werden alle Arbeitsabläufe transparent; eine umfassende Steuerung der Druckerei ist mit dem Press Center komfortabel gewährleistet.
Ralf Schmid erläuterte während der Demo die Einsatzbereiche beider Oberflächenvarianten von heaven 42. Das Papier ist nicht nur außergewöhnlich weiß, sondern verfügt gegenüber anderen gestrichenen Papieren über eine ebenmäßige, samtige Oberfläche mit sympathischem Griffgefühl. Im Gegensatz zum bekannten Verhalten anderer gestrichener Papiere bleiben die Druckfarben matt. Selbst bei vollflächiger Lackierung bleibt das haptische Erlebnis nahezu unverändert. Metallisch glänzende Effekte bei den Druckfarben werden mit unterstützenden Maßnahmen erzielt. Auf der neuen Oberfläche softgloss erstrahlen Druckfarben im gewohnten Glanz, sie heben sich wieder deutlich von der unbedruckten Papieroberfläche ab. Gerade Metallicfarben zeigen ihren typischen metallischen Schimmer. heaven 42 eröffnet durch sein Variantenreichtum neue Horizonte für Kreation und Druck.
Während des Gesprächs an der Maschine konnten die Gruppenteilnehmer einen Jobwechsel und den Druckprozess beobachten. Es wurden zwei verschiedene Druckformen gedruckt: ein Druckbogen mit drei technischen, kühlen Motiven sowie ein weiterer mit je drei emotionalen, warmen Bildern. Die sechs Bilder wurden jeweils in drei verschiedenen ICC-Profilen reproduziert. So konnte der Einfluss der unterschiedlichen Profile auf das einzelne Bild einfach erkannt und beurteilt werden. Die zwei Druckformen wurden auf beiden Papierqualitäten von heaven 42 sowie zum Vergleich auch auf dem Bilderdruckpapier BVS von Scheufelen gedruckt. Gemeinsam bestätigen Erber und Schmid, dass heaven 42 ohne Probleme auf der XL 105-6+L verarbeitet werden kann.
Workshop II – HEI-light-Tour Color & Quality – Tobias Laubmann, Fachberater Prinect, Heidelberger Druckmaschinen. Am Druckmuster des vorangegangenen Vortrages erläutert Laubmann die verschiedenen Farbprofile. ISO-Standard, Heidelberger und Scheufelen. Schritt für Schritt demonstriert er, wie Profile erstellt, warum und wie modifiziert werden können. Gerade bei heaven 42 ist beispielsweise bei emotionalen Motiven eine Reduzierung des Blauanteils erforderlich, um beim Druck die Farben weicher zu zeichnen. An praktischen Beispielen werden Quelldaten über Device-Link-Profile direkt mit einem entsprechenden Wert im Zielfarbraum verknüpft. Für jede Änderung des Transformationsweges, beispielsweise ein anderer Zielfarbraum, muss ein neues Device-Link-Profil – je nach Software dynamisch oder manuell – erzeugt werden. Diese Device-Link-Technologie bietet eine große Prozesssicherheit im Druck, da die angekommenen Daten (PDFs) in ihrem Farbaufbau verbessert werden können. Spezielle Hilfestellung für den Prepressbereich bietet Scheufelen unter www.heaven42.com.
Keine Praxis ohne Theorie. Thomas Egenolf, Print Media Center, Quality Service, Heidelberger Druckmaschinen, referiert zum Thema „Sicher Produzieren außerhalb des ISO-Standards“. „Standards sind sinnvoll, um in einem arbeitsteiligen Druckprozess ein Druckwerk auf einem vorhersehbaren, steuerbaren und reproduzierbaren „guten Qualitätsniveau“ herzustellen,“ erläutert Egenolf. Aus seiner Sicht gibt es viele Parameter, die das Druckergebnis beeinflussen. Vor allem führt unterschiedliches Papier zu unterschiedlichen Ergebnissen. heaven 42 ist mit seinem Weißgrad nach CIE 155 belegt. Das absolut weisseste gestrichene Papier weltweit ermöglicht durch seinen enormen Hell-/ Dunkelkontrast sehr viele Anwendungsmöglichkeiten. Entsprechend des ISO-Standards weicht heaven 42 mit seinem -b*-Wert deutlich von der Toleranz ab. Mit diesem Wert kann in der Druckvorbereitung durch Herausnahme gradueller Blauanteile für eine Optimierung gesorgt werden. Egenolf verweist abschließend nochmals auf die Empfehlungen von Heidelberg und Scheufelen, um anspruchsvolle Ergebnisse für heaven 42 auch außerhalb des ISO-Standards zu erzeugen.
Nach diesem dichten Programm rund um heaven 42 bedankte sich Irmgard Glanz, Leiterin Marketing und Kommunikation von Scheufelen, bei den zahlreichen und aktiven Teilnehmern fürs Kommen, bei Heidelberger für die kooperative Zusammenarbeit, bei den Referenten, den Teams und bei der Moderatorin für die professionellen Beiträge und den reibungslosen Ablauf. Fazit des Tages: mit der richtigen Technik, dem richtigen Papier und dem Know-how der Anwender sind perfekte Druckerzeugnisse in höchster Qualität möglich.
Bildunterschrift:
(v. l. n. r.) Ulrich Erber, Produktmanager Press für den 3b Bereich, Heidelberger Druckmaschinen, und Britta Schweinhage, Moderatorin,
begutachten das erste Druckergebnis auf heaven 42 von Scheufelen
Bildquelle:
Papierfabrik Scheufelen, Lenningen