Das Logistikgewerbe ist vielen gesetzlichen Regelungen unterworfen. Da die Fahrzeuge, die in der Logistik eingesetzt werden, sehr groß und leistungsstark sind, muss dafür gesorgt werden, dass sie sicher auf der Straße unterwegs sind. Da Ermüdung am Steuer einer der häufigsten Gründe für Unfälle ist, hat man sich dazu entschieden die Lenkzeiten der Kraftfahrer gesetzlich zu begrenzen. Dafür werden Fahrtenschreiber benutzt. Wenn man wissen will ob alle Regelungen zu den Lenkzeiten eingehalten wurden, muss man nur den Fahrtenschreiber auslesen. Neben Lastkraftwagen haben auch Fahrzeuge für den Personenverkehr Fahrtenschreiber und bald soll sogar jedes neue Auto mit einem Fahrtenschreiber zur Aufklärung von Unfällen und zur Analyse des Verkehrsaufkommens eingesetzt werden.
Entwicklung der Fahrtenschreiber
Fahrtenschreiber haben die Aufgabe die Geschwindigkeit eines Fahrzeuges aufzuzeichnen. Diese Aufzeichnung geschah zu Beginn mechanisch auf einer Drehscheibe. Über Knöpfe konnte auch eine Markierung für Pausen und Ruhezeiten eingefügt werden. Das Aufkommen von Mikrochips führte dann aber dazu, dass auch diese Technik digitalisiert wurde. So wurden Chipkarten eingeführt, die die Manipulierung der Fahrtenschreiberdaten schwerer machten. Heute wird die Digitalisierung mit Mobilfunktechnologie kombiniert und es ist möglich in Echtzeit den Weg eines Fahrzeuges mitzuverfolgen, wenn denn all die nötigen Komponenten installiert sind.
Gesetzliche Regelungen
Damit die Straßen sicher sind vor übermüdeten Fahrzeugführern, die einen 30 Tonnen schweren Sattelschlepper in ein Haus fahren, da sie am Steuer eingeschlafen sind, wurde eine Kontrolle der Lenkzeiten von Berufskraftfahrern eingeführt. Das schließt auch Fahrer ein, die Personen befördern und hier sind die Regeln noch wichtiger für die Sicherheit, denn die Beförderung von Personen ist ermüdender als der Lastenverkehr.
Bis vor einigen Jahren gab es eine Gewichtsgrenze von 3,5 t, unter der es nicht nötig war, den Lastverkehr zu überwachen. Wie zu erwarten, wurden dann die Ruhezeiten mit Kleintransportern umgangen, die schneller fahren können als LKWs. Diese Kleintransporter waren zusätzlich auch noch überlastet auf der Straße unterwegs und so wurde es aus Sicht des Gesetzgebers notwendig auch diese Fahrzeuge mit Fahrtenschreibern auszustatten. Der Einführung von Fahrtenschreibern für Lieferwagen folgt jetzt die Pflicht Fahrtenschreibern in neue PKWs einzubauen. Der Fahrtenschreiber soll hier aber nur eine Black Box sein, die im Falle eines Unfalls Aufklärung schafft. Eine Überwachung des Fahrverhaltens einzelner Fahrer ist nicht vorgesehen, es sollen aber anonymisiert Daten an das Straßenverkehrsamt weitergegeben werden, denn man glaubt diese Informationen für die Verkehrsplanung nutzen zu können.
Varianten für die Logistik
In der Logistik sind Fahrtenschreiber ein Muss. Wer ohne Fahrtenschreiber unterwegs ist, riskiert empfindliche Strafen. Alle Fahrzeuge für den kommerziellen Transport müssen mit Fahrtenschreibern ausgestattet sein. Aktuell sind einige unterschiedliche Varianten im Gebrauch. Der klassische Fahrtenschreiber mit einer Scheibe ist kaum noch vertreten. Am häufigsten findet man den digitalen Tachographen, der seit 2006 in allen neuen Fahrzeugen vorgeschrieben ist. Ein digitaler Tachograph kann bis zu 365 Tage an Aktivitäten aufzeichnen. Ist ein Fahrzeug viel in Bewegung, verkürzt sich diese Zeit. Der Fahrer authentifiziert sich im Fahrzeug mit seiner persönlichen Chipkarte. Diese kann bis zu 7 Tage Fahrzeiten speichern, ist also vollkommen ausreichend für den täglichen Betrieb.
Vorteile von Fahrtenschreibern
Ein Fahrtenschreiber ist Pflicht. Man hat als Unternehmer also nicht die Wahl, wenn es um die Installation eines Tachographen geht. Was man aber entscheiden kann, ist die Art des Fahrtenschreibers, die man verwendet. Für den Leiter eines Fuhrunternehmens ist es recht verlockend möglichst viel Informationen über den Betrieb seiner Fahrzeuge sammeln zu können. Es lohnt sich aus dieser Sicht aufwendigere Fahrtenschreiber zu kaufen, die mehr erfüllen als nur die Vorgaben der Gesetzgeber. Mit den digitalen Online-Fahrtenschreibern kann man ständig verfolgen, wo sich ein Fahrzeug befindet.
Nachteile von Fahrtenschreibern
Bei all den Vorteilen von Fahrtenschreibern gibt es leider auch ein paar Nachteile dieser Wunderwerke der modernen Technik. Zum Ersten kosten sie Geld. Auch wenn Fahrtenschreiber per Gesetz verordnet sind, müssen sie vom Betreiber des Fahrzeuges gekauft und unterhalten werden. Außerdem müssen sie vom Fahrer bedient werden, was ihn von anderen Arbeiten abhält. Schließlich ist die Aufzeichnung der Fahrtdaten ein Eingriff in die Privatsphäre der Fahrer und zusätzlich verringert ein Fahrtenschreiber die möglichen Lenkzeiten. Nicht jeder Fahrer hat die gleiche Ausdauer am Steuer aber das Gesetz beachtet diese Unterschiede nicht. Â
Fazit
Fahrtenschreiber wurden eingeführt, um Unfälle zu vermeiden. Sie sorgen dafür, dass keine übermüdeten Fahrer am Steuer von schweren Fahrzeugen sitzen. In dieser Funktion allein, sind sie schon recht hilfreich. Die Fahrtenschreiber helfen aber auch den Fuhrunternehmern ihren Fuhrpark zu überwachen und zu schützen. Dabei wird zwar die Privatsphäre der Fahrer ein wenig eingeschränkt, dafür ist die Fracht aber sicherer unterwegs.