Ein Euro-Austritt Griechenlands könnte nach Meinung des haushaltspolitischen Sprechers der FDP-Bundestagsfraktion, Otto Fricke, auch positive Folgen haben. Das erklärte der Finanzexperte in einem Interview mit der „Bild-Zeitung“ (Freitagausgabe). Auf die Frage, ob Griechenland aus dem Euro austreten müsste, sagte Fricke: „Diese Frage können nur die Griechen selbst beantworten. Es gibt dafür Vor- und Nachteile.“ Klar sei, dass es bei einem Schuldenschnitt „Einschnitte auf allen Seiten und bei allen Beteiligten geben“ werde. Fricke stellte sich hinter die jüngsten Äußerungen von FDP-Chef Philipp Rösler zu einer möglichen Insolvenz Griechenlands. „Der Wirtschaftsminister hat nur eine ökonomische Selbstverständlichkeit ausgesprochen. Finanzminister Schäuble hat selber gerade klargestellt, dass Griechenland nur dann Hilfen bekommt, wenn es seine Sparauflagen erfüllt“, sagte Fricke dem Blatt. Es gehöre zur politischen Glaubwürdigkeit, die Dinge beim Namen zu nennen und keine Augenwischerei zu betreiben. Ausdrücklich schloss Fricke ein Scheitern der Koalition in dieser Frage aus. Er forderte die Union jedoch zu einer Kursbestimmung auf. Es sei wichtig, „dass sich CDU und CSU die Frage beantworten, was passiert, wenn Griechenland die Auflagen nicht erfüllt. Es geht um die Gefahr von Staaten-Insolvenzen. Die Bürger haben ein Recht auf Wahrhaftigkeit. Nur dann sind sie bereit, politisches Handeln zu akzeptieren“, sagte Fricke der Zeitung.
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