Festnahme des Kuenstlers Ai Weiwei durch chinesische Fuehrung ist ausserordentlich befremdlich

Zur Festnahme des chinesischen Kuenstlers Ai Weiwei am Pekinger Flughafen erklaert der Sprecher der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion Siegmund Ehrmann:

Diese Massnahme der chinesischen Fuehrung ist willkuerlich, voellig unverstaendlich und befremdet ausserordentlich. Ai Weiwei muss umgehend wieder frei gelassen werden.

Dies alles geschah wenige Stunden, nachdem mit der Ausstellung „Kunst der Aufklaerung“ im Chinesischen Nationalmuseum am Platz des himmlischen Friedens in Peking und der sie begleitenden Dialogplattform zur Aufklaerung und Moderne eine sensible Diskursebene fuer Kontroversen geschaffen worden ist. Dass dies moeglich ist, zeigt den Bedarf des modernen Chinas, sich auf der Grundlage universeller Werte auch ueber divergierende Meinungen auszutauschen. Die Mitglieder der deutschen Delegation zur Eroeffnung der Ausstellung, der ich fuer die SPD-Bundestagsfraktion angehoerte, nutzten verschiedene Gespraeche, um die zentrale Bedeutung von Menschenrechten und Meinungsfreiheit anzusprechen und einzufordern.

Umso unverstaendlicher ist die Verhaftung von Ai Weiwei kurz nach Abreise der Delegation. Auch in der von China verweigerten Teilnahme des Schriftstellers und Sinologen Tilman Spengler an der Ausstellungseroeffnung zeigte sich die repressive Seite des chinesischen Staates.

Der chinesische Konzeptkuenstler Ai Weiwei hat auch in Deutschland schon vielbeachtete Ausstellungen, unter anderem als Teilnehmer der Documenta 12 im Jahr 2007 in Kassel gezeigt und bereitete gerade den Bezug eines Ateliers in Berlin vor.

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