In Kairo ist es am Wochenende zu schweren
Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Kopten gekommen. Dazu
erklärt die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Flachsbarth:
„Der erneute Gewaltausbruch zwischen Muslimen und Kopten in der
ägyptischen Hauptstadt ist erschütternd. Die hohe Zahl an Toten und
Verletzten macht uns tief betroffen. Es ist besorgniserregend, dass
sich das Misstrauen zwischen den Religionen fortsetzt.
Die Religionsfreiheit ist ein zentrales Element jeder Demokratie.
Dazu gehören religiöse Toleranz und die Achtung religiöser
Minderheiten. Die ägyptische Übergangsregierung steht vor der großen
Herausforderung, ein stabiles und friedliches Zusammenleben zu
gewährleisten. Wir hoffen, dass es ihr gelingt, die Angehörigen der
verschiedenen Religionen als gleichberechtigte Bürger in der neuen
ägyptischen Demokratie zusammenzuführen.
Es darf nicht hingenommen werden, dass interessierte Kreise
offenbar bewusst versuchen, einen Keil zwischen verschiedene Gruppen
des ägyptischen Volkes zu treiben. So hoffen wir, dass das ägyptische
Volk an die verheißungsvollen Anfänge der Demokratiebewegung
anknüpfen wird, als junge Muslime und koptische Christen gemeinsam
auf dem Tahir-Platz für eine bessere Zukunft demonstrierten.“
Hintergrund:
Am vergangenen Wochenende wurden bei Kämpfen zwischen Muslimen und
Christen zwölf Menschen getötet und 230 verletzt. Zwei koptische
Kirchen wurden in Brand gesetzt. Die Auseinandersetzung begann mit
einem Angriff von Muslimen auf die Kirche Sankt Mina im Kairoer
Arbeiterviertel Imbaba. Anlass war ein Gerücht, demzufolge eine
christliche Frau, die zum Islam konvertieren wollte, in der Kirche
festgehalten wurde.
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