Duell, Zerreißprobe, Kampfkandidatur: Kaum hatte
Umweltminister Norbert Röttgen seine Bewerbung um den CDU-Vorsitz in
Nordrhein-Westfalen bekanntgegeben, stilisierten viele Beobachter das
Geschehen zum Machtkampf. Die Realität ist eine andere. Röttgen und
sein Kontrahent, der früheren Integrationsminister Armin Laschet,
stehen sich persönlich nah. Und auch politisch trennt sie wenig.
Beide sind im Koordinatensystem der Union als Modernisierer verortet.
Sie wollen die CDU für Wähler jenseits der bürgerlichen Mitte öffnen
und können sich durchaus schwarz-grüne Koalitionen vorstellen – ob
im Land oder im Bund. Schaut man also genauer hin, schnurrt der
„Showdown an Rhein und Ruhr“ zu einer völlig normalen demokratischen
Auseinandersetzung zusammen, wie sie jeder Partei gut zu Gesicht
steht. Es ist zwar richtig, dass sich die CDU-Granden in Düsseldorf –
außer Laschet sind dies Fraktionschef Karl-Josef Laumann und
Generalsekretär Andreas Krautscheid – in Kungelrunden auf Laschet als
ihren Kandidaten verständigt haben. Doch das gehört zum politischen
Alltag. Umso erfreulicher ist Röttgens Gegenkandidatur
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