Flughafenverband ADV: Stopp zu EU-Liberalisierungsplänen zu BVD / Beschäftigungsausschuss des EP warnt vor negativen Auswirkungen auf die Arbeitnehmer

Auf der heutigen Anhörung zum Thema
Bodenverkehrsdienste (BVD) im Beschäftigungsausschuss des
Europäischen Parlaments stand die von der EU-Kommission geplante
BVD-Neuregelung auf dem Prüfstand der Politiker. Erstmals kamen
Flughäfen und Arbeitnehmervertreter zu Wort. Hierzu erklärt der
Flughafenverband ADV: „Das heutige Hearing war ein richtiges Signal.
Die Politiker haben massive fachliche Zweifel an den Vorschlägen der
EU-Kommission formuliert. Sie haben sich parteiübergreifend gegen
eine weitere Liberalisierung ausgesprochen und somit Verantwortung
für viele tausend Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste an den
Flughäfen übernommen“, erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des
Flughafenverbandes ADV.

Die von der EU-Kommission geplante Neuregelung setzt auf eine
weitere Marktöffnung bei gleichzeitiger Preissenkung. Diese würde
vorhersehbar schlechtere Arbeitsbedingungen und einen Preiswettbewerb
auf dem Rücken der Arbeitnehmer an den Flughäfen herbeiführen.

Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen den bereits
teilliberalisierten BVD-Markt für weitere Anbieter freizugeben. Die
deutschen Flughäfen wehren sich gemeinsam mit ihren Mitarbeitern
gegen eine weitere Marktöffnung. „Bereits seit dem ersten
Liberalisierungsschritt sind Marktpreise und Löhne durch den erhöhten
Wettbewerbsdruck drastisch gesunken. Wir befürchten, dass ein
Lohndumping durch die Hinzunahme weiterer Billiganbieter nicht
aufzuhalten wäre. Schon jetzt sind die Beschäftigen kaum noch in der
Lage ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und zu 40 Prozent auf
staatliche Unterstützung angewiesen“, warnt Ralph Beisel.

In den kommenden Wochen stehen intensive Beratungen zur künftigen
Ausgestaltung der Bodenverkehrsdienste im Verkehrs- und
Beschäftigungsausschuss des Europäischen Parlaments an. Die deutschen
Flughäfen setzen darauf, dass die von der EU-Kommission angestrebte
Liberalisierung mit der Unterstützung der EU-Abgeordneten noch
aufgehalten werden kann.

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