Bei den serbisch-deutschen Regierungsverhandlungen in Belgrad, die in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfanden, hat die Bundesregierung Serbien weitere Unterstützung bei der Heranführung an die EU zugesichert. Schwerpunkte der Kooperation beider Länder sind die Bereiche Energie- und Wasserversorgung, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung sowie die Reform der öffentlichen Verwaltung. Für die Zusammenarbeit stellt die Bundesregierung in diesem Jahr 101,65 Millionen Euro bereit.
Die deutsche Delegation sagte der serbischen Seite Unterstützung für eine effiziente und umweltfreundliche Energieversorgung zu, unter anderem durch den Bau eines Biomasseheizkraftwerks im Norden des Landes. Der Einsatz erneuerbarer Energien soll den Ausstoß von Schadstoffen reduzieren. Durch diesen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz sollen die Lebensbedingungen der serbischen Bevölkerung verbessert werden. Darüber hinaus stellt Deutschland Mittel bereit, um serbischen Gemeinden wichtige Investitionen in Energieeffizienz- und Umweltmaßnahmen zu ermöglichen, zum Beispiel für die Wärmedämmung von öffentlichen Gebäuden oder für Maßnahmen im Abwasserbereich.
Außerdem unterstützt Deutschland die Vergabe günstiger Kredite an kleine und mittlere Unternehmen in ländlichen Gebieten Serbiens, wo ? gerade während der Wirtschafts- und Finanzkrise ? der Bedarf an Investitionsmitteln gestiegen ist. Durch die Förderung investitionsfreundlicher Rahmenbedingungen ? zum Beispiel durch die Sicherung von Eigentums- und Landnutzungsrechten ? soll zudem die Wettbewerbsfähigkeit serbischer Unternehmen erhöht werden.
Die serbische Regierung, die bei den Verhandlungen durch Vize-Premierminister Bozidar Djelic vertreten war, begrüßte die deutsche Unterstützung und würdigte ausdrücklich die Förderung junger Menschen durch Berufsberatung, ein qualitativ hochwertiges Berufbildungsangebot und den persönlichen Austausch mit deutschen Schulen und Unternehmen.
Die Leiterin der deutschen Delegation, Dr. Ulla Mikota, hob hervor, dass gute Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung und die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wichtige Voraussetzungen für die weitere positive Entwicklung und die EU-Annäherung Serbiens seien. Ebenso betonten die deutschen Regierungsvertreter die elementare Bedeutung der weiteren regionalen Integration Serbiens.
Deutschland ist neben den USA der größte bilaterale Geber in Serbien. Seit Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2000 hat die Bundesregierung rund 970 Millionen Euro für Wiederaufbau und Entwicklung Serbiens erfolgreich eingesetzt.