„Fortschritte in der Altenpflege dürfen nicht gefährdet werden“ / bpa und Pflegebevollmächtigter fordern Berücksichtigung des Strukturmodells in der generalistischen Pflegeausbildung

„Die aktuellen Entwicklungen in der Altenpflege mit
dem personenzentrierten Ansatz, dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff
und insbesondere dem Strukturmodell mit der entbürokratisierten
Pflegedokumentation dürfen nicht gefährdet werden und müssen im
Rahmen der neuen Ausbildung berücksichtigt werden.“ Das forderte
Bernd Tews, Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter
sozialer Dienste e. V. (bpa), anlässlich der turnusmäßigen Übergabe
der Projektleitung von EinSTEP (Einführung des Strukturmodells zur
Entbürokratisierung der Pflegedokumentation) an den bpa. Unterstützt
wurde diese Forderung vom Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung,
der Schirmherr des EinSTEP-Projektes ist: „Die vereinfachte
Pflegedokumentation entlastet Pflegefachkräfte nicht nur von
Bürokratie, sondern nimmt endlich wieder ihre fachliche Kompetenz
ernst. Das Strukturmodell hilft Pflegekräften dabei, das
Pflegeverständnis des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs umzusetzen“,
betonte Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, der die
Einrichtungsträger aufforderte, weiter aktiv für das Strukturmodell
zu werben und Einrichtungen bei der Einführung mit Schulung und
Beratung zur Seite zu stehen.

Tews dankte der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien
Wohlfahrtspflege, die seit November 2017 die Projektleitung von
EinSTEP innehatte, für ihr Engagement und betonte, dass EinSTEP seit
der Übergabe an die Leistungserbringerverbände dank des finanziellen
und personellen Einsatzes weitergeführt werden könne.

EinSTEP ist eine Initiative zur Neuausrichtung des Pflegeprozesses
und dessen unbürokratischer Dokumentationspraxis in der ambulanten
und stationären Langzeitpflege. Sie stellt eine der bisher größten
bundespolitischen Aktionen zur Entbürokratisierung der Pflege dar und
wurde 2013 vom Bundesministerium für Gesundheit initiiert. Im
September 2014 haben der GKV-Spitzenverband, der bpa sowie die
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW)
die Entwicklung einer Implementierungsstrategie zur bundesweiten
Umsetzung des Strukturmodells in Auftrag gegeben.

Nachdem EinSTEP sich in einem Pilotprojekt bewährt hatte, erfolgte
seit 2015 die bundesweite Einführung mit Unterstützung des
Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung. Mit dem Strukturmodell
wird der Dokumentationsaufwand erheblich reduziert, ohne fachliche
Qualitätsstandards zu vernachlässigen oder haftungsrechtliche Risiken
aufzuwerfen. Erwartet wurde, dass sich bundesweit mindestens 25
Prozent der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen
beteiligen. Mittlerweile findet das EinSTEP-System in mehr als 60
Prozent aller Pflegeeinrichtungen in Deutschland Anwendung.

Zum 1. November 2017 ist die Verantwortung für die Fortführung des
Projektes, das ursprünglich aus Bundesmitteln und heute aus Mitteln
der Trägerverbände finanziert wird, an diese übergegangen. Die BAGFW
und der bpa sowie die übrigen Trägerverbände steuern seither das
EinSTEP-System gemeinsam.   Weitere Infos zu EinSTEP unter
www.ein-step.de. Dort finden sich auch kostenlose Informationen und
Arbeitshilfen zur Einführung des Strukturmodells.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 305.000 Arbeitsplätze und circa
23.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei
etwa 24,2 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Uwe Dolderer, Leiter bpa-Verbandskommunikation, Tel.:
030/30 87 88 60, www.bpa.de

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