Die Eigendynamik der Krise hat das 
Einlenken Deutschlands erzwungen; zu groß wäre ansonsten der Schaden 
für das deutsche Auslandsvermögen und die Exporte der heimischen 
Industrie. Auch eine „wirksame einheitliche“ Bankenaufsicht, 
angedockt bei der EZB, kann nichts daran ändern: Italiens Banken sind
bankrott, weil sie das Geld der Sparer in Anleihen eines bankrotten 
Staates gesteckt haben. Künftig kann der Rettungsschirm ESM 
ermöglichen, dass dieses Spiel noch weitergeht. Hier von einem 
„Teufelskreis“ zu sprechen aus den Pleiten von Staaten und Banken, 
den man durchbrechen müsse, ist zynisch – und vernebelt die Realität,
in der sich beide Pleitiers mit nicht mehr vorhandenem Geld 
gegenseitig herauskaufen. Die Staaten haften in Zukunft nicht einmal 
mehr, wenn „ihre“ Banken die Rettungskredite nicht zurückzahlen 
können. Ein Fall, von dem mit ziemlicher Sicherheit auszugehen sein 
wird. Und obwohl Italien „vorerst nicht“ von dieser Möglichkeit 
Gebrauch machen will, könnte sich diese Frist als recht kurz 
erweisen. Denn die Renditen am Kapitalmarkt werden rasch wieder 
steigen – kein privater Investor, der bei Trost ist, wird frisches 
Geld nachschießen. Die Regierungschefs haben dieses Problem erkannt 
und für Spanien eiligst die Stellung des Euro-Rettungsschirms als 
vorrangiger Gläubiger gestrichen, um dem Land eine Galgenfrist zu 
verschaffen. Stören können dieses Arrangement des 
Endlos-Geldkreislaufs zwischen Staaten und Banken nur noch Anleger, 
die ihr Geld zurückfordern oder ins Ausland überweisen. Für Problem 
Nummer eins dürfte – als voraussichtlich nächste Kehrtwende der 
Bundesregierung – im Zuge der „Bankenunion“ die deutsche 
Einlagensicherung angezapft werden. Und für Problem zwei gibt es 
„Target2“, wodurch die EZB es den Notenbanken Spaniens und Italiens 
ermöglicht, die entstehenden Löcher mit frisch gedrucktem Geld zu 
stopfen. Im Prinzip bis in alle Ewigkeit.
Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407
Weitere Informationen unter:
http://