Wenn Sauerland die Durchführung der
Loveparade trotz grober Sicherheitsmängel abgesegnet hat, muss er
zurücktreten. Das gilt genauso, wenn er mit der Planung und
Genehmigung nichts zu tun hatte, wie er in den letzten Tagen immer
wieder versichert hat. Denn in diesem Fall müsste man fragen, welches
Amtsverständnis ein Oberbürgermeister hat, der sich mit einem solchen
Topereignis, das seiner hoch verschuldeten Kommune Glanz verschaffen
sollte, nicht ausreichend befasst hat?
Auch die Darbietung, die er nach der Katastrophe geboten hat, war
eines Oberbürgermeisters nicht würdig und allerhöchstens
drittklassig. Bei der peinlichen Pressekonferenz vom Sonntag hatte
Sauerland einen Tag nach der Katastrophe die Schuld am tödlichen
Chaos noch Besuchern der Loveparade gegeben, die leichtsinnig auf ein
Geländer geklettert und dabei abgestürzt waren.
Verschiedentlich wurde der OB darauf hingewiesen, dass es immer
noch einen Unterschied zwischen persönlicher Schuld und politischer
Verantwortung gibt.
Aber der wahre Beweggrund für Sauerlands Starrsinn dürfte ohnehin
im finanziellen Bereich zu finden sein: Mit einem Rücktritt verlöre
er alle Pensionsansprüche, die nicht nur als Politiker, sondern auch
jene, die er zuvor als Oberstudienrat erworben hatte.
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