Die Vorwürfe wegen seiner Redehonorare
konnte man noch als Diffamierungskampagne des politischen Gegners
werten, aber schon Steinbrücks trotzige Reaktion darauf war
bedenklich. Mit seiner Rede beim Nominierungsparteitag der SPD hatte
Steinbrück wieder Boden unter den Füßen gewonnen. Aber die Chance auf
einen Neuanfang hat er schnell verspielt. Seine Äußerungen über das
zu niedrige Kanzlergehalt, Merkels Frauenbonus, die Forderung nach
einem Komplettumzug der Politik nach Berlin und der ThyssenKrupp
versprochene Einsatz gegen hohe Strompreise haben Steinbrücks Ruf als
verlässlichen und klugen Politiker beschädigt. Er müsste doch wissen,
dass ein Kanzlerkandidat anders aufzutreten hat als ein
freischaffender Vortragsreisender. Anstatt dass der Kandidat der SPD
nutzt, muss sie hoffen, dass sein Ansehensverlust sie nicht
herunterzieht.
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