Vorwerfen kann man Merkel lediglich,
dass sie in der Griechenland-Krise im Frühjahr zu lange an ihrem
später doch nicht durchgehaltenen Prinzip „keine EU-Hilfe“
festgehalten hat. So entstand Raum für Spekulationen, die den Euro
weiter schwächten. Es ist aber durchaus sinnvoll, dass Merkel
gelegentlich daran erinnert, dass es haushälterische Grundsätze auch
in der EU geben sollte. Wenn allerdings die meisten bereit sind,
diese fallenzulassen, wird es für die solide Wirtschaftenden immer
schwerer, Kurs zu halten.
So ist es jetzt zwar tröstlich, dass Merkel wenigstens die
Euro-Bonds verhindert hat. Wenn man aber an ihre früheren Forderungen
denkt, hat sie in dieser Abwehrschlacht wirklich nur ein Minimalziel
erreicht. Und die in Solidaritätsappelle verpackten Angriffe auf
einen stabilen Euro werden weitergehen. Da heißt es: Nicht weich
werden.
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