Frankfurter Neue Presse: Xavier Naidoo bei deutschen Soldaten in Afghanistan. „Deutsche sollen aufrichtiger sein. Es ist ein blutiger Einsatz.“

Xavier Naidoo ist der erste Musiker, der
die deutschen Soldaten in Afghanistan besucht hat. Der Mannheimer gab
am Hindukusch zwei Konzerte und sagt, dass er dort für sein Leben
gelernt habe.

Naidoo findet es unangenehm, wie in Deutschland über den Einsatz
in Afghanistan gesprochen werde. „Viele Menschen haben lange nicht
wahrhaben wollen, dass es sich um einen blutigen Einsatz handelt, in
dem unsere Soldaten stehen. Diese Aufrichtigkeit erwarte ich aber von
dem Deutschland, dass ich kenne und liebe. Man muss die Augen
aufmachen und darf kein Blatt vor den Mund nehmen“, sagte der Musiker
in einem Interview mit der Frankfurter Neuen Presse
(Wochenendausgabe).

Wenn der Krieg in Afghanistan die Soldaten nicht breche, dann
mache er aus ihnen bessere Menschen. „Unsere Frauen und Männer
erfahren dort täglich, dass wir in Deutschland im Paradies leben. Sie
lernen dort, das Leben stärker zu schätzen und sehr intensiv im Hier
und Jetzt zu leben.“

Der Mannheimer bedauerte, dass die meisten Musiker nicht so
politisch seien. „Das vermisse ich. Man ist gegen den Krieg und der
Rest wird ausgeblendet.“ Einige fürchteten aber auch, dass Sie mit
einem solchen Auftritt ihrem Ruf schaden könnten und als
Kriegstreiber gesehen würden. „Die Angst ist groß nicht rüberbringen
zu können, wenn sie einzig und allein zur moralischen Unterstützung
für die Soldaten singen.“

Der Musiker plant möglicherweise einen weiteren Auftritt vor
Soldaten in Afghanistan.

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