Der mutmaßliche „Bomber von Düsseldorf“ soll im
Sommer 2000 mit einem Anschlag zehn Menschen teils schwer verletzt
haben. Der Mann war als Neonazi bekannt. Alle Opfer waren Ausländer,
sechs von ihnen waren Juden. War hier Ausländerfeindlichkeit das
entscheidende Motiv oder war es Antisemitismus? Antisemitismus ist
zurzeit in rechtspopulistischen und rechtsextremen Zirkeln nicht
recht angesagt. Wer dort etwas werden will, der sollte auf
Ausländerhass im Allgemeinen und Islamophobie im Besonderen setzen.
Was den Bombenleger von Düsseldorf betrifft: Ist er ein Antisemit,
hat er derzeit mit scharfer Distanzierung durch rechtspopulistische
und -extremistische Kreise zu rechnen. Ist er hingegen ein
Ausländerfeind, wird sich die Kritik auf die Ablehnung der Bombe als
untaugliches Mittel beschränken.
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