Das Treffen mit Südkoreas Präsident Moon Jae In
hat so konkrete Ergebnisse gebracht, dass sich die Pessimisten unter
den Beobachtern die Augen reiben. Ein konkretes Versprechen zur
atomaren Abrüstung, vorgetragen vor der Weltpresse, war nur der
Anfang. Der echte Knaller war der Entschluss, einen Friedensvertrag
zu verhandeln. Auch die Nennung von Langfristzielen wie einer
Wiedervereinigung und der gemeinsamen Schaffung von Wohlstand war
bemerkenswert. Das alles ist neu. Beobachter verweisen zwar darauf,
dass es seit Anfang der 90er Jahre drei Runden der Annäherung mit
wohlklingenden Absichtserklärungen gab, nach denen Nordkorea immer
wieder in alte Muster zurückgefallen ist. Doch Kims Vater Kim Jong Il
wäre nie so weit gegangen, wirklich den Status quo anzutasten. Er
wollte sich alle Möglichkeiten offenhalten. Sein Sohn geht nun
Verpflichtungen ein, die viel schwerer wieder zurückzunehmen sind,
ohne das Gesicht zu verlieren.
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