Frankfurter Rundschau: Gegen Trump, für Frieden

Frankreich rief und nahezu siebzig Staaten
schickten Außenminister oder andere hochrangige Vertreter an die
Seine, um ihren Wunsch nach Frieden in Nahost zu bekräftigen. Dabei
entsprang diese Konferenz eigentlich tiefer Frustration. Ist doch die
Zwei-Staaten-Lösung zu einer Art Mantra degeneriert, das beschworen
wird, aber an den Realitäten – dem Siedlungsbau in der Westbank, dem
Rechtsdrall in Israel, dem ungelösten Gaza-Problem – nichts ändert.
An diesem Befund kam man auch in Paris nicht vorbei. Demonstrieren
wollte man dennoch internationalen Konsens in dieser Frage –
sozusagen als Botschaft an Donald Trump, kurz bevor der die Schlüssel
zum Weißen Haus erhält. Israels Premier Netanjahu indes setzt auf
Trump und dessen gefährlichen Versprechen einer einseitigen
Parteinahme. In Kontrast dazu hat die Pariser Konferenz ein
Gegengewicht gesetzt. Besser, als untätig in die nächste,
vorprogrammierte Eskalation zu schlittern.

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