Es ist richtig, dass Kanzlerin Angela Merkel den
russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin trifft und mit ihm über
strittige Themen spricht. Dass die Öffentlichkeit nicht über den
Inhalt des Gesprächs informiert wird, ist allerdings nicht gerade
vertrauenserweckend. Man wird genau hinschauen müssen, ob und wie
Merkel und Putin die verschiedenen Konflikte weiter begleiten. In
Syrien etwa darf es nicht zu einer unheiligen Allianz kommen.
Diktator Baschar al-Assad braucht die Flüchtlinge. Sie sollen helfen,
das zerstörte Land aufzubauen. Putin muss es gelingen, den Westen
finanziell am milliardenschweren Wiederaufbau zu beteiligen und
Merkel muss mit den anderen EU-Staaten aus sicherheitspolitischen
Gründen die Region stabilisieren. Das darf aber nicht dazu führen,
dass Syrerinnen und Syrer in ein Land zurückkehren, wo sie Gefängnis
oder gar Folter erwartet. Dazu muss es nicht kommen. Die Europäer
haben genügend Druckmittel. Und Russland braucht sie bei einigen
Problemen als Partner.
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