Dass „Kretsch“ sich so aufgeregt hat, weiß man 
nun dank eines heimlich gefilmten Videos. Es war zwar kein 
„Lauschangriff“, wie sein Sprecher zürnte, aber in Ordnung ist es 
auch nicht. Doch die Sache ist nun einmal in der Welt. Um was geht–s?
Um die Wahlkampfforderung, ab 2030 nur noch E-Autos zuzulassen. Dass 
der Regierungschef im Daimlerland Baden-Württemberg diese Festlegung 
ablehnt, ist bekannt. Die Sorge, sein Ausraster drücke die 
Grünen-Prozente weiter, ist unbegründet. Die Ökopartei mobilisiert 
derzeit fast nur ihre Kernwählerschaft und die lässt so eine 
Neuauflage des Fundi-Realo-Konflikts kaum vom Glauben abfallen. 
Angegrünte Konservative könnten sich durch Kretschmanns Korrektur 
eher angezogen fühlen als abgestoßen. Atomausstieg sofort, 
Energiewende jetzt, Wettrüsten stoppen. Den Grünen hat es immer gut 
getan, mit klaren Zielen aufzutreten. Jedem Wähler war klar, dass 
alles am Ende ein bisschen mehr Zeit braucht. Jetzt sagt–s einer von 
ihnen laut. So what.
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