Frankfurter Rundschau: Hass als Lebendgefühl

Der Mordversuch an der heutigen Kölner
Oberbürgermeisterin Henriette Reker war nicht nur ein rechtsextremes,
vor allem war er ein fremdenfeindliches Verbrechen. Der Attentäter
hatte vor Gericht erklärt, mit dem Messerstoß in den Hals Rekers im
Oktober habe er ein Zeichen setzen wollen gegen eine ihm verhasste
Flüchtlingspolitik in Deutschland. Das Verbrechen war eine von mehr
als 13 800 rechtsextremen Straftaten im Jahr 2015, eine der
blutigsten, aber eben nur eine von vielen. Die Brutalität
unterscheidet das Attentat von anderen fremdenfeindlichen Verbrechen.
Die Gesinnung des Täters entspricht dem Hass des Pöbels, der vor
Flüchtlingsheimen aufmarschiert. Der Attentäter von Köln steht nicht
nur für sich. Er symbolisiert den Hass als Lebensgefühl nicht weniger
Deutschen.

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